Neue Statistik des Bundes
Die Rangliste der Toplohnzahler – und der Hungerlohn-Branchen

Männer verdienen viel mehr als Frauen, Zürcher mehr als Berner. Die neue Lohnstatistik des Bundes zeigt Bekanntes – aber überrascht auch: So sind Banker nicht die Topverdiener, und die Wenigerverdiener hatten in den letzten Jahren die grösste Lohnerhöhung.
Publiziert: 14.05.2018 um 09:53 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2019 um 11:33 Uhr
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83,3% der Arbeitsstellen mit einem Lohn über Fr. 16 000.- (brutto/Monat) sind von Männern besetzt.
Foto: Getty Images
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Die Löhne der Schweizer Arbeitnehmenden sind in den letzten Jahren gestiegen. Das zeigt die neue Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) für das Jahr 2016, die heute vorgestellt wurde. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:

  • 2016 betrug der Medianlohn 6502 Franken brutto pro Monat. Das heisst: Die Hälfte der Arbeitnehmenden verdiente mehr, die Hälfte weniger als 6502 Franken.
     
  • Deutlich über dem Medianlohn lagen die Löhne in Wirtschaftszweigen mit hoher Wertschöpfung wie Pharmaindustrie (9835 Franken), Finanzdienstleistungen (9742 Franken oder Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen (8900 Franken). Am unteren Ende der Lohnskala fanden sich die Wirtschaftszweige Persönliche Dienstleistungen (4076 Franken), Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie (4337 Franken) und Detailhandel (4798 Franken).
     
  • Die Lohnschere schloss sich zwischen 2008 und 2016 leicht: Der Gesamtabstand zwischen den höchsten und niedrigsten Löhnen verringerte sich vom Faktor 2,7 auf 2,6. Im gleichen Zeitraum stiegen die Löhne der am besten bezahlten 10 Prozent um 6,3 Prozent. In der Mittelschicht belief sich das Lohnwachstum auf 6,9 Prozent, während sich die Löhne bei den am schlechtesten bezahlten 10 Prozent um 9,9 Prozent erhöhten.
  • Das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern ist gesunken. Im Jahr 2016 betrug es 12 Prozent gegenüber 12,5 im Jahr 2014. Frauen verdienten 2016 im privaten Sektor 14,6 Prozent weniger als Männer, im öffentlichen Sektor 12,5 Prozent. Die Lohnunterschiede lassen sich nur teilweise erklären.
     
  • 2016 erhielt ein Drittel der Arbeitnehmenden Boni. Zwischen 2008 und 2014 sank der durchschnittliche Betrag von 11 698 auf 7939 Franken. Im Jahr 2016 stieg er erstmalig wieder an und erreichte einen Durchschnittswert von 9033 Franken.
     
  • 2016 hatten 474 000 Personen Tieflohnstellen (weniger als 4335 Franken Brutto-Monatslohn). Zwei Drittel davon waren Frauen. Der Anteil der Tieflohnstellen ging leicht zurück auf 10,2 Prozent. 83,3 Prozent der Stellen mit einem Lohn von über 16 000 Franken sind von Männern besetzt.
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