Briefkasten-Anschläge in Solothurn
SP-Politiker wurden gezielt ausgesucht

Am späten Samstagabend wurden in Solothurn drei Briefkästen von SP-Politikern gesprengt. Die Vorgehensweise deutet darauf hin, dass die drei Linken gezielt ausgesucht wurden.
Publiziert: 29.04.2019 um 13:54 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2019 um 22:00 Uhr
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Unbekannte haben am Samstagabend drei Briefkästen von Solothurner SP-Politikern angezündet.
Foto: Facebook
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Sermîn FakiPolitikchefin

Die Anschläge auf die Briefkästen der Solothurner SP-Politiker Lara Frey (20), Franziska Roth (52) und Philipp Jenni (34) wurden offenbar gezielt verübt. Vor etwa vier Wochen wurden die Briefkästen der drei Linken mit einem grossem schwarzen X markiert. «Ich dachte, es handle sich nur um einen harmlosen Kinderstreich», sagte Parteipräsidentin Roth auf Anfrage von BLICK.

Eine Nachfrage bei SP-Kollegen habe jedoch ergeben, dass keine weiteren Briefkästen von Genossen markiert worden sind, wie Roth sagt. Das legt nahe, dass die drei gezielt ausgesucht worden sind.

Keine heiklen Themen

Erklären können sich Roth, Jenni und Frey die Anschläge nicht. Es gibt aktuell auch keine hitzigen Debatten im Kanton, die zu solchen Attacken provozieren würden. Das grosse Thema ist die kantonale Umsetzung der Reform der Unternehmenssteuern, die die SP bekämpft. Der Abstimmungskampf verlaufe zwar hart, aber anständig, heisst es aus der Partei.

Vorbote des 1. Mai?

Roth kann sich vorstellen, dass die Anschläge mit dem bevorstehenden 1. Mai zu tun haben. Die Kantonspolizei äussert sich dazu nicht. Fakt ist: Die linken Feiern zum Tag der Arbeit fallen in der Stadt traditionell grösser aus als andernorts.

Dieses Jahr wird auch SP-Bundesrat Alain Berset (46) daran teilnehmen. Ob die Polizei nach den Attacken nun das Sicherheitsdispositiv anpasst, verrät sie aus einsatztaktischen Gründen nicht.

Sachschaden von mehreren tausend Franken

Unbekannte hatten am Samstagabend in den drei Briefkästen diverse Feuerwerkskörper platziert und diese angezündet. Die Briefkästen wurden komplett zerstört, gemäss Polizeiangaben entstand ein Sachschaden von mehreren tausend Franken.

Roth ist sich sicher: «Das müssen Personen gewesen sein, die etwas gegen unsere politische Einstellung haben.» In letzter Zeit habe sie auch diverse Hassmails und Telefonanrufe erhalten. Sie finde es bedenklich, dass die Täter in Kauf nehmen, dass sich bei solchen Attacken jemand dabei verletzt.

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