Börsenäquivalenz auf 6 Monate befristet
EU macht Zugeständnis – und droht

Die EU reagiert auf den Nicht-Entscheid des Bundesrats zum Rahmenabkommen. Sie gewährt der Schweiz die so genannte Börsenäquivalenz um nur ein halbes Jahr.
Publiziert: 11.12.2018 um 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:44 Uhr
Die Schweiz und die EU streiten um ein Rahmenabkommen.
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY
Nico Menzato

Es war die zentrale Frage nach dem Nicht-Entscheid des Bundesrats zum EU-Rahmenabkommen am vergangenen Freitag. Wie verärgert ist die EU – und vor allem: wie reagiert sie?

Nun sind erste Informationen durchgesickert: Die EU-Kommission werde die Gleichwertigkeitsanerkennung der Schweizer Börse um sechs Monate verlängern. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

«Letzte Geste des guten Willens»

Die so genannte Börsenäquivalenz ist ein Brüsseler Druckmittel. Würde die Anerkennung nicht mehr verlängert, wären Aktienhändler und Investoren aus dem EU-Raum vom Schweizer Handelsplatz abgeschnitten. Mit negativen Auswirkungen für die Schweizer Börse und indirekt für Schweizer Firmen.

Der politische Entscheid sei gefallen, so eine Quelle aus dem Umfeld der EU-Kommission. Der formelle Beschluss soll dann am Montag folgen. Es sei die «letzte Geste des guten Willens».

Wie du mir, so ich dir

Damit ist klar: Eine weitere Verlängerung der Börsenäquivalenz stimmt die EU zeitlich auf die innenpolitische Konsultation des Bundesrates zum Rahmenabkommen ab. Schlägt die Schweiz das Rahmenabkommen im nächsten Sommer definitiv in den Wind, piesackt die EU die Schweizer Börse.

Der Bundesrat hatte vergangenen Freitag noch keinen Entscheid gefällt und die heisse Kartoffel den Parteien und Verbänden weitergereicht.

Bundesrat informierte zum EU-Rahmenabkommen
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Pressekonferenz in voller Länge:Bundesrat informierte zum EU-Rahmenabkommen
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