BLICK hinter die Story: Wie Ignazio Cassis Sympathien im ganzen Land eroberte
Das Sofa der Nation

Er gab sich so volksnah und persönlich wie kein künftiger Magistrat vor ihm: Ignazio Cassis (56) öffnete sich und die Tür zu seinem Zuhause im BLICK. Jetzt hat die Schweiz ein Sofa der Nation. Und der Bundesrat durch seine Bodenständigkeit Sympathien im ganzen Land.
Publiziert: 25.12.2017 um 12:35 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 18:59 Uhr
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Volksnah: Der damalige FDP-Bundesratskandidat ins einer Stube in Montagnola TI
Foto: Philippe Rossier
Cinzia Venafro

Anfang August empfing Bundessratskandidat Ignazio Cassis (56) BLICK in seinem Tessiner Heim. Mehr zu reden als die Aussagen des künftigen Bundesrats gab aber seine Inneneinrichtung: Insbesondere das Blumen-Sofa hatte es der Schweiz angetan.

Ja, er ist ein Gmögiger. Und wenn er «a casa» im Tessin weilt, erst recht bei 35 Grad im Schatten, gibt sich Iganzio Cassis (56) noch geselliger. So empfing der damalige Bundesrats-Kandidat BLICK Anfang August in seinem Haus in Montagnola TI. Erfrischend ungekünstelt gab sich der Spitzenpolitiker und erzählte von seiner Kindheit, und davon, wie er wegen seiner körperlichen Schwächen (Cassis hatte schon als Bub eine dicke Brille und verlor bei einem Unfall seinen rechten kleinen Finger) gemobbt wurde.

«Das Gehänseltwerden hat mich geprägt», sagte Ignazio Cassis. «Noch heute werde ich wahnsinnig wütend, wenn ein Mensch keinen Respekt vor jemand Schwächerem hat.»

Dann posierte der FDP-Mann mit Geduld für BLICK-Fotograf Philippe Rossier, sang für uns und seine Frau Paola sogar ein Ständchen mit seiner Gitarre.  Und bewies mit seiner kunterbunten Inneneinrichtung: Schweizerischer als dieser Politiker kann man nicht wohnen.

Das Sofa der Nation macht Cassis sympathisch

Doch beim Inneneinrichter Interio witterte man eine Werbeplattform – und bastelte, kaum war Cassis Ende September gewählt, mit dem BLICK-Foto eine Anzeige: Interio würde ihm zur Wahl ein neues Sofa «nach Wahl» schenken. Doch der hämische Witz ging nach hinten los. Interio musste die Anzeige auf Druck von Cassis’ Departement wieder löschen. Das gebrannte Kind wehrte sich gegen das Gehänseltwerden.

Das Sofa liess die Presselandschaft trotzdem nicht los. So befragten Journalisten anderer Medienhäuser sogar Psychologen, was dieses blau-türkisfarbene Blumenmuster über Cassis Charakter aussagt. Der Magistrat nahm es mit Humor – und bemerkte bei einer anderen Gelegenheit gegenüber BLICK, dass er gar nicht gewusst habe, dass es «Sofapsychologen gibt».

Das Geschenk des möchtegernwitzigen Möbelhauses hat der Aussenminister übrigens bisher nicht angenommen. Er will gar kein neues Sofa, weiss BLICK. Und wir finden: Brauchen Sie auch nicht, signore consigliere federale. Und behalten Sie bitte auch als Bundesrat Ihre Tessiner Gmögigkeit. Wir besuchen Sie gerne wieder – und nehmen Platz auf dem Sofa der Nation.

Lesen Sie hier den Originalartikel über den Besuch bei Ignazio Cassis.

BLICK hinter die Story

BLICK-Redaktoren blicken zurück auf das Jahr 2017 und berichten über die Geschichte hinter der Story. Dabei verraten sie Witziges, Erstaunliches, Bewegendes, Unerwartetes und Berührendes.  Entdecken Sie, wie es zu dem Bericht kam und was danach passierte.

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