Billag-Nachfolge hat Probleme beim Rechnungsversand
Adress-Puff bei Serafe

Statt von der Billag trudeln die Rechnungen für die Radio- und TV-Gebühren jetzt von der Serafe ein. Doch oft am falschen Ort.
Publiziert: 14.01.2019 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2019 um 09:32 Uhr
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Billag-Nachfolgerin Serafe AG hat Anlaufschwierigkeiten: In einigen Fällen stimmen die Rechnungsempfänger nicht.
Foto: Thomas Meier
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Sermîn FakiPolitikchefin

BLICK-Leser Hans G.* ist verwirrt: Laut seiner Serafe-Rechnung wohnt er in Zürich nicht nur mit Frau und Kind zusammen. Nein, die junge Frau, die zwei Stockwerke über ihm im selben Block lebt, gehört plötzlich auch noch zu seinem Haushalt.

So jedenfalls sieht es die Serafe AG, die seit Anfang dieses Jahres die Radio- und TV-Empfangsgebühr für den Bund eintreibt. Zur Erinnerung: Die Billag AG, die die gleichnamige Gebühr 20 Jahre lang eintrieb, verlor 2017 das Inkasso für die Empfangsgebühr, denn die zürcherische Serafe war deutlich billiger.

Viele falsche Adressen

Seit 1. Januar ist Serafe nun am Werk. Und schon hat sie Probleme. Denn Hans G. ist nicht der Einzige, bei dem die Rechnung nicht stimmt. In der Stadt Zürich kamen zahlreiche falsche Rechnungen an, wie Lukas Wigger vom Präsidialdepartement bestätigt. «Das Personenmeldeamt der Stadt Zürich erhält derzeit tatsächlich Anfragen zu Serafe», sagt er zu BLICK.

Der Grund: Auf der Serafe-Rechnung sind die Meldeämter bei Fehlern als Beschwerdestelle angegeben. Dies, weil die Gemeinden der Serafe die Rechnungsadressen aushändigen müssen. «Viele wissen nicht, dass die Einwohnerdienste seit dem Systemwechsel von der Geräteabgabe zur Haushaltsabgabe verpflichtet sind, die Daten an die Serafe weiterzuleiten», so Wigger.

Falsche Adresse – auch ohne zügeln

Bei dieser Datenübergabe ist es offenbar zu Fehlern gekommen. «Die Serafe hat nicht ständig Zugang zu den Daten. Wenn etwa jemand seit der letzten Datenlieferung gezügelt hat, wird seine Adresse natürlich nicht korrekt angezeigt», nennt Wigger einen möglichen Grund für einen Fehler.

Doch Hans G. wohnt seit Jahren an derselben Adresse. Das Meldeamt konnte ihm daher nicht weiterhelfen. Und auch Serafe nicht. «Da nimmt niemand ab», ärgert er sich.

Auch BLICK konnte bei Serafe niemanden erreichen. Statt bei der Medienstelle landete man bei der Hauptnummer – und in einer Warteschleife.

Serafe bestätigt Probleme

Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» bestätigte Serafe das Adress-Chaos – und schob die Schuld dafür weiter an die Gemeinden: Es gebe Unschärfen bei den Adressdaten, die von diesen geliefert worden seien. So könne es passieren, dass nebeneinander liegende Wohnungen als eine erfasst würden.

Wie viele Haushalte betroffen sind, konnte der Sprecher nicht sagen, aber: «Es sind mit Sicherheit mehrere Hundert.»

* Name der Redaktion bekannt

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