So will die Schweiz Corona bekämpfen
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Virus erreicht Grenze:So will die Schweiz Corona bekämpfen

Virus erreicht Schweizer Grenze
So will die Schweiz Corona bekämpfen

Die Corona-Epidemie hat Italien erreicht – und droht damit auch, auf die Schweiz überzugreifen. Um 13.30 Uhr informiert Gesundheitsminister Alain Berset über die neusten Entwicklungen und die Massnahmen des Bundes.
Publiziert: 24.02.2020 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2020 um 08:53 Uhr
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Letztes Wochenende in Berlin: 40'000 Menschen gingen gegen die Corona-Massnahmen auf die Strasse.
Foto: imago

Der Bund reagiert auf den Corona-Ausbruch in Italien. Gesundheitsminister Alain Berset (47) hat heute ein Pakte von Massnahmen vorgestellt, mit denen man verhindern will, dass sich das Virus auch in der Schweiz verbreitet.

Die wichtigsten Massnahmen sind:

  • Mehr Tests: Bisher hat nur das Labor des Unispitals Genf Tests auf das Coronavirus analysiert. Ab morgen soll das auch direkt im Tessin möglich sein, sagte Pascal Strupler, Direktor des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Zudem sollen mehr Personen als bisher getestet werden. Bis anhin waren es nur Personen, die Symptome zeigen und selbst in den betroffenen Regionen waren oder mit Personen in Kontakt standen, die von dort zurückkehrten. Nun werden auch weitere Personen mit grippeähnlichen Symptomen getestet.
  • Hotline verstärkt: Die Corona-Hotline, die seit mehreren Wochen in Betrieb ist, wird personell aufgestockt. In den vergangenen Tagen hat die Zahl der Anfragen zugenommen. Allein gestern habe man 270 Anrufe registriert, so das Bundesamt für Gesundheit.
  • Infokampagne an der Grenze: Wie bereits an den Flughäfen startet Bund nun auch an der schweizerisch-italienischen Grenze eine Informationskampagne. Mit Plakaten und Flyern werden Autofahrer und Pendler über das Virus und die wichtigsten Präventionsmassnahmen informiert. Es dauere ein paar Tage, bis die Kampagne in Gang komme, sagte Daniel Koch, Leiter der Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG. Schliesslich müsse man das Infomaterial erst noch produzieren. «Wir arbeiten mit Vollgas daran», versicherte Strupler.
  • Hygiene-Kampagne in der ganzen Schweiz: Nicht nur an der Grenze sensibilisiert der Bund die Bevölkerung. Auch im Rest der Schweiz soll es eine Kampagne geben, um die wichtigsten Hygiene-Tipps in Erinnerung zu rufen. Zum Beispiel, dass man in die Armbeuge niesen soll.

Bisher gibt es in der Schweiz keinen bestätigten Fall einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Bundesrat Berset versuchte den Ball deshalb flach zu halten. «Die Schweiz ist gut vorbereitet», sagte er. Der Aktionsplan für den Ernstfall stehe, die Zusammenarbeit mit den Kantonen funktioniere sehr gut.

Bisher sind sie dafür zuständig, eventuelle Massnahmen umzusetzen. Nur wenn sich die Situation massiv verschärfen sollte, würde der Bund den Lead übernehmen, sagte Berset an der Medienkonferenz.

Bund könnte zu Homeoffice aufrufen

Gäbe es auch Ansteckungen in der Schweiz, sei beispielsweise denkbar, dass man Veranstaltungen abblase, zu Homeoffice aufrufe oder Rekrutenschulen absage, sagte BAG-Chef Strupler. So weit ist es derzeit aber – noch – nicht. Die Basler Fasnacht beispielsweise, die kommende Woche stattfindet, soll laut Veranstaltern wie geplant über die Bühne gehen, sollte sich die Lage nicht verändern.

Dass wie in Italien ganze Regionen abgeriegelt werden, ist sehr unwahrscheinlich. «Solche Massnahmen würden nur in einer ausserordentlichen Lage durch den Bundesrat verabschiedet», sagte Strupler. Berset ergänzte: «Wir hoffen schwer, dass das nicht passiert.»

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