Die Klima-Streiks bewegen auch die Wissenschaft. In der jüngsten Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift «Science» haben führende Klima-Forscher einen Appell an ihre Kollegen gerichtet.
Die Sorgen der Schüler, die fürs Klima auf die Strassen gehen, seien berechtigt und wissenschaftlich gestützt, schreiben sie in einem Artikel. «Wir rufen unsere Kollegen über alle Disziplinen hinweg und von der ganzen Welt dazu auf, diese jungen Klima-Protestierenden zu unterstützen.»
Unter den 22 Autoren befinden sich auch Schweizer Forschende: Die Professoren Reto Knutti und Sonia Seneviratne von der ETH, Philippe Thalmann von der EPFL in Lausanne und Dominique Bourg von der Uni Lausanne. Über 3000 weitere Wissenschaftler, die zum Klima forschen, haben den Artikel unterzeichnet, um ihre Unterstützung auszudrücken.
Industrieländer hätten besondere Verantwortung
In Bezug auf die streikenden Jugendlichen schreiben die Forscher: «Ohne mutiges und gezieltes Handeln ist ihre Zukunft in Gefahr. Es bleibt keine Zeit um zu warten, bis sie an der Macht sind.» Industrieländer hätten eine ethische Verantwortung, schneller auf die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele hinzuarbeiten, da sie in der Vergangenheit mehr von den CO2-Emissionen profitiert hätten. Die Politik sei gefordert, die nötigen Rahmenbedingungen für Klimaschutz-Massnahmen zu schaffen.
Vor einem Monat hat bereits ein Zusammenschluss von Tausenden Wissenschaftlern aus dem deutschsprachigen Raum den streikenden Schülern den Rücken gestärkt. Die derzeitigen Massnahmen zum Klima- und Umweltschutz aller deutschsprachigen Länder reichten bei Weitem nicht aus, schrieben die Wissenschaftler aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. «Jetzt muss gehandelt werden!»
In der Schweiz sind am vergangenen Wochenende rund 50'000 Personen fürs Klima auf die Strasse gegangen. Die Hauptforderung der Schülerbewegung ist, dass die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf netto null reduziert. Der nächste internationale Klimastreik findet am 24. Mai statt. (lha)