Noch zwei Monate bis zu No Billag – und die Wortmeldungen prominenter No-Billag-Gegner oder direkt Betroffener häufen sich. Nun meldet sich mit Michael Brönnimann (32) ein SRF-Mitarbeiter zu Wort – und jammert auf Facebook über sein geringes Gehalt.
«Ich lese immer wieder, dass wir bei SRF zu viel verdienen», beginnt Brönnimann seinen Post. Das mache ihn persönlich wütend. Denn: Wenn er mit Freunden über seinen Lohn spreche, stelle er fest, dass er weniger verdiene. Besonders frustrierend sei für ihn aber der Austausch mit seinen Gspänli «aus den PR- und Marketing-Ecken», wie er sagt. «Die lachen mich meistens aus, dass ich mit meinem Abschluss auf dem Lohnniveau bleibe, auf dem ich bin.»
Nicht aus Profitgier beim SRF
Brönnimann, der fremdproduzierte Filme und Serien für SRF 1 und 2 einkauft und als Projektleiter für 360-Grad-Video-Experimente arbeitet, fügt an, dass er auch bei Berufskollegen in den grossen Medienhäusern – darunter auch BLICK – bezüglich Gehalt den Kürzeren ziehe. Gleichaltrige mit gleicher Ausbildung würden mehr verdienen, so sein bitteres Fazit.
Er arbeite bei SRF deshalb nicht fürs Geld, sondern unter anderem, «weil ich hier mit Kollegen arbeite, die trotz allen Widerständen ein gutes Programm machen wollen», wie er schreibt. Oder auch, weil er jeden Tag aufs Neue sehe, wie die Basis für ihre Werte kämpfe – «aus Überzeugung, nicht aus Profitgier».
Auch Schmid und Dahinden klagten bereits
Er habe seinen Post nicht publiziert, um politisch aktiv zu werden, sondern «um meine persönliche Perspektive und Gefühlslage offenzulegen», erklärt er BLICK. Und der TV-Mann ist damit in guter Gesellschaft. Vor zwei Tagen beschwerte sich Schauspielerin Isabella Schmid (47) auf Facebook, wie wenig sie als Schauspielerin in der Schweiz verdiene. Und vor ein paar Wochen tat «Schweiz aktuell»-Moderatorin Sabine Dahinden (49) per Handy-Video kund, dass sie nicht wegen des Geldes für SRF arbeite – sondern aus Herzblut. «Verdienen würden wir andernorts wahrscheinlich einiges mehr als hier.» (wyt)