Sie haben gemeinsam an der Seite von SP-Bundesrat Alain Berset (45) für die Rentenreform gekämpft: die Jungparteien von CVP, GLP und Grünen. Und gemeinsam mit Berset steckten sie an der Urne eine Niederlage ein.
Belohnt wird ihr Engagement aber nicht: An Bersets rundem Tisch über die Zukunft der Altersvorsorge nächsten Freitag bleiben die drei Jungparteien aussen vor.
Stattdessen werden die Abstimmungssieger der Jungfreisinnigen und der Juso zu Tisch gebeten, um ihre Ideen und Forderungen zu skizzieren.
Protestbrief an Berset
Das macht die drei abgesägten Jungparteien sauer! In einem gemeinsamen Brief an die Adresse von Sozialminister Berset protestieren die Parteichefs Luzian Franzini (21, Junge Grüne), Tino Schneider (26, JCVP) und Pascal Vuichard (28, JGLP) gegen das bundesrätliche Vorgehen.
«Während die Reformgegner den Generationenkonflikt geschürt haben, haben wir uns engagiert für einen Kompromiss eingesetzt – und wollen das auch weiterhin tun», sagt Franzini, Co-Präsident der Jungen Grünen zu BLICK.
«Destruktive Kräfte»
«Es kann doch nicht sein, dass nur die Vertreter der unheiligen Nein-Allianz aus Jungfreisinnigen und Juso und damit die destruktiven Kräfte eingeladen werden und die konstruktiven Jungparteien abblitzen», ärgert sich Franzini. Das spiegle bestimmt nicht die Sicht junger Menschen wider, welche sich für die Reform ausgesprochen hätten.
Die Jungparteien hoffen, dass Berset die Zusammensetzung des runden Tischs nochmals überdenkt. So ist auch für JCVP-Präsident Schneider klar: «Zumindest ein Vertreter seitens der befürwortenden Jungparteien müsste doch noch Platz am Tisch finden!»