Weihnachten ist das Fest der Liebe, Ostern das Fest der Hoffnung. Nicht so bei den Juso. Eher zu Wut und Enttäuschung führen diese. Es sind aber nicht die christlichen Feiertage selbst, die diese negativen Gefühle bei Sebastian Werlen (26) auslösen, sondern die Zürcher Jungsozialisten.
Wie BLICK berichtete, haben sich die Zürcher Juso am Samstag darauf verständigt, christliche Feiertage abschaffen zu wollen und stattdessen den internationalen Frauentag zum Feiertag zu machen. Denn die «einseitige Bevorzugung des Christentums» sei in einem säkularen Staat wie der Schweiz «nicht haltbar».
«Solche Forderungen schrecken ab»
Werlen, Präsident der Juso Oberwallis, findet die Forderung der Zürcher «absolut unnötig», wie er der «Rhonezeitung» sagte. Er habe manchmal das Gefühl, dass sich die Leute in der Juso «zu wenig mit den Problemen der Bevölkerung identifizieren. Daran müssen wir arbeiten».
Gegenüber BLICK sagt Werlen: «Ich bin oft von Leuten in meinem Umfeld auf die Forderung, die christlichen Feiertage abzuschaffen, angesprochen worden.» In einer Randregion wie dem Wallis würden solche Ideen kaum verstanden. «Auch in unserer ländlichen Region gibt es zahlreiche Leute, die bereit wären, links zu wählen. Solche Forderungen schrecken sie aber ab», so Werlen.
Werlen gefällt der Grossstädter-Stil nicht
Der Walliser war bis Ende letzten Jahres Geschäftsleitungsmitglied der Juso Schweiz. Es sei ja ein offenes Geheimnis, dass er sich auch aus der Geschäftsleitung zurückgezogen habe, weil ihm der Stil, den die Städter pflegten, nicht gefalle.
Aber nicht überall ist Werlen auf einer anderen Linie als die Grossstädter Juso: Der Forderung, den Internationalen Frauentag zum Feiertag zu machen, verschliesst er sich nicht. Darüber könne man diskutieren. «Doch diese Diskussion soll losgelöst sein von einer Abschaffung traditioneller Feiertage.» (pt)