Acht Mitglieder der einflussreichen Politikerdynastie der Ampatuan-Familie wurden am Donnerstag von einem Gericht in Manila zu jeweils 30 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. 20 weitere Angeklagte müssen ebenfalls für 30 Jahre hinter Gitter.
Bei dem Massaker waren am 23. November 2009 in der südlichen Provinz Maguindanao 58 Menschen erschossen worden, darunter 32 Journalisten. Die Opfer wurden anschliessend verscharrt, lediglich 57 Leichen wurden gefunden.
Bei der Tat war ihr Konvoi auf dem Weg zu einer Veranstaltung überfallen worden, bei der ein mit dem mächtigen Ampatuan-Clan rivalisierender Politiker seine Wahlkandidatur einreichen wollte. Milizionäre des Clans wurden beschuldigt, für das Verbrechen verantwortlich zu sein.
Zu den am Donnerstag verurteilten Angeklagten zählte Andal Ampatuan Junior, der damals als Provinzgouverneur gegen den Rivalen antreten wollte, sowie sieben seiner Verwandten. Insgesamt wurden 43 Menschen als Drahtzieher oder Komplizen für schuldig befunden. 15 der Angeklagten wurden zu acht bis zehn Jahren Haft verurteilt, rund 50 Menschen wurden freigesprochen. Die Anklagen wegen des Mordes an dem 58. Opfer wurden fallengelassen, da diese Leiche nicht gefunden wurde.
Während des von jahrelangen Verzögerungen geprägten Verfahrens waren der Patriarch Andal Ampatuan Senior und sieben weitere Angeklagte gestorben. Rund 80 Verdächtige sind noch immer auf der Flucht, darunter Polizeibeamte und Mitglieder des Ampatuan-Clans. Es wird befürchtet, dass sie noch immer eine Gefahr für Zeugen und Opferangehörige darstellen.
Menschenrechtsorganisationen begrüssten die Urteile vom Donnerstag. Diese sollten Anstoss für Reformen in dem südostasiatischen Land geben.
(SDA)