Die meisten Opfer gab es demnach während des ersten Bebens der Stärke 5,4, das sich um 4.16 Uhr Ortszeit (22.16 Uhr MESZ) nahe der Inselstadt Itbayat in der Provinz Batanes knapp 700 Kilometer nördlich der Hauptstadt Manila ereignete, wie Behörden mitteilten.
Mehr als drei Stunden später habe es 21 Kilometer nördlich von Itbayat ein starkes Nachbeben der Stärke 5,9 gegeben, teilte das Seismologische Institut Phivolcs mit. Das dritte Erdbeben der Stärke 5,8 folgte dann mehr als fünf Stunden nach dem ersten auf der nahe gelegenen Insel Batan und erfasste Basco, die Hauptstadt der Provinz Batanes.
Einem Behördenvertreter zufolge wurden acht Menschen getötet und rund hundert weitere verletzt, sieben davon schwer. In der besonders schwer betroffenen Stadt Itbayat wurde das Krankenhaus beschädigt, die Patienten wurden evakuiert. Zudem trugen eine Schule und ein historischer Kirchenbau aus dem 19. Jahrhundert schwere Schäden davon.
Das gesamte Ausmass der Schäden war zunächst nicht bekannt. Der philippinische Staatspräsident Rodrigo Duterte ordnete laut einem Sprecher die Behörden an, alle nötigen Hilfsmassnahmen zu ergreifen.
Die Philippinen liegen am Pazifischen Feuerring, an dem sich rund 90 Prozent aller Erdbeben weltweit ereignen. Bei dem letzten schwereren Beben in dem Land mit einer Stärke von 7,1 waren im Oktober 2013 mehr als 220 Menschen getötet worden.
Einwohner berichteten, es sei das erste Mal gewesen, dass sie ein solch schweres Erdbeben erlebt hätten. Obet Garcia Nico wollte mit zwei Touristen an der bekannten Klippe Rapang Cliff nahe Itbayat auf den Sonnenaufgang warten, als die Erde erstmals zu zittern begann. «Wir konnten nicht aufstehen, wir mussten sitzen bleiben, bis das Erdbeben aufhörte», erzählte er dem Radiosender DZMM.
Ellian Castillo-Ponce, eine Lehrerin in Itbayat, berichtete, sie und ihre Familie seien von dem ersten Erdbeben aus dem Schlaf gerissen worden. «Alle schrien», schilderte sie die Momente der Panik.
Die meisten der fast 3000 Einwohner von Itbayat wurden aus Schutz vor weiteren Nachbeben auf einen öffentlichen Platz gebracht. Zur Sicherheit wurde die Stromversorgung abgeschaltet. «Am sichersten ist es für alle, ausserhalb der Häuser zu sein», sagte Roldan Esdicul, Leiter des Zivilschutzes der Provinz.
(SDA)