Der Betriebsverlust (bereinigter EBITDA) betrug 69,7 Millionen Franken, wie Zur Rose am Donnerstag mitteilte. Im Vorjahr lag das Minus noch bei 129 Millionen. Der Reinverlust belief sich 2022 auf 171 Millionen nach einem Minus von 226 Millionen im Jahr davor.
Nach abermaligen Verzögerungen bei der Einführung des digitalen Arztrezepts in Deutschland sah sich die Thurgauer Gruppe gezwungen, von ihrem Wachstumskurs abzulassen und den Fokus auf die Profitabilität zu legen. Vor allem im Marketing mussten die Kosten gedrosselt werden.
Entsprechend sank nach Jahren des Wachstums im vergangenen Jahr der Umsatz um fast 10 Prozent auf gut 1,8 Milliarden Franken, wie seit Januar bekannt ist. Vor allem in Deutschland litt das Geschäft unter den Sparmassnahmen.
Wichtiger als alle Sparbemühungen dürfte aber der angekündigte Verkauf des Schweizer Geschäfts sein. Dieser soll im zweiten Quartal des laufenden Jahrs abgewickelt werden und mit einem Erlös von 360 Millionen Franken die Gruppe weitgehend schuldenfrei machen.
Mit gestärkter Kapitalstruktur sieht sich Zur Rose denn auch für das elektronische Rezept in Deutschland und die dortige Digitalisierung im Gesundheitswesen gerüstet. Die Online-Apotheke operiert in Deutschland unter der Marke «Doc Morris».
Nun will sich die Zur Rose AG nun auch gleich in DocMorris AG umfirmieren. Ein entsprechender Antrag wird den Aktionären an der Generalversammlung vom 4. Mai vorgelegt, wie es im Communiqué heisst.
Gleichzeitig rechnet die Gruppe nun damit, dass das E-Rezept ab Januar 2024 in Deutschland zum Standard wird. Die angekündigte deutschlandweite Umsetzung des E-Rezepts soll den Umsatz in bisher unbekannte Höhen katapultieren.
Für das laufende Jahr 2023 geht Zur Rose nun aber erst mal wegen des künftige fehlenden Schweizer Geschäfts von einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Zudem soll der der Verlust beim EBITDA (bereinigt) auf -20 Millionen bis -40 Millionen Franken eingeschränkt werden.
Der Break-Even beim EBITDA (bereinigt) soll dann 2024 folgen. Mittelfristig strebt die Gruppe weiterhin eine EBITDA-Marge von 8 Prozent an.
(SDA)