Pharma
Lonza im Geschäftsjahr 2024 langsamer unterwegs

Lonza war 2024 wie erwartet mit angezogener Handbremse unterwegs. Nach dem Wegfall des Moderna-Auftrags sanken die Einnahmen des Pharmazulieferers und auch die Marge war rückläufig.
Publiziert: 29.01.2025 um 06:57 Uhr
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Aktualisiert: 29.01.2025 um 08:16 Uhr
Foto: Dominic Steinmann
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Während der Pandemie hatte der Auftrag zur Herstellung des Wirkstoffs für die Covid-Impfung von Moderna bis zu einer halben Milliarde Franken in die Kassen gespült. Und neue Aufträge vermochten die Lücke nicht ganz zu füllen.

In 2024 sank der Umsatz von Lonza um 2,1 Prozent auf 6,57 Milliarden Franken, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Bereinigt um das Covid-bezogene Geschäft wären die Verkäufe laut Lonza aber um rund 7 Prozent gewachsen.

Der Auftrag von Moderna war aber auch sehr lukrativ. Sein Verlust sowie hohe Investitionen in neue Anlagen belasteten die Profitabilität. Der Betriebsgewinn ("Core-EBITDA") sank im Berichtsjahr um 4,6 Prozent auf 1,91 Milliarden Franken.

Die entsprechende Marge erreichte 29,0 Prozent, das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Aber auch hier: Um den weggefallenen Moderna-Auftrag bereinigt wäre die Profitabilität um einen tiefen einstelligen Prozentsatz gestiegen.

Am Ende der Erfolgsrechnung standen 637 Millionen Franken als Reingewinn, nach 655 Millionen im Vorjahr. Verschiedene Wertberichtigungen und Restrukturierungsaufwendungen drückten den Gewinn.

Die Aktionäre kommen in der Folge in den Genuss einer unveränderten Dividende von 4,00 Franken je Anteil.

Das «Prunkstück» der Lonza bleibt die Division «Biologics». Die Wirkstoffherstellung mit Mitteln der Biotechnologie steht für deutlich mehr als die Hälfte des Umsatzes. Der Bereich hielt den Umsatz fast stabil, konnte also die entstandenen Lücken gut stopfen.

Auch die Marge bei «Biologics» sank nur um einen Prozentpunkt auf 34,4 Prozent. Ohne den Moderna-Effekt wäre Lonza hier tief zweistellig gewachsen und hätte eine höhere Marge erwirtschaftet, betont das Unternehmen.

Die Division Capsules & Health Ingredients (CHI) verzeichnete zwar einen Umsatzrückgang um 6,6 Prozent, das Geschäft mit Kapseln erreicht aber gegen Jahresende wieder das Volumen von vor der Pandemie.

Doch das Preisniveau liege heute tiefer, erklärte Lonza. Die Marge der Division schrumpfte um 4,3 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent. Sie stand im Jahr 2024 mit 1,05 Milliarden Franken für 16 Prozent des Konzernumsatzes.

Lonza hatte das Kapsel-Geschäft gerade erst im Dezember zum Verkauf ausgeschrieben. Zu dem Thema erklärte sich Lonza in dem Communiqué nicht weiter.

Die ebenfalls am letzten Investorentag ausgegebene Prognose wird hingegen bestätigt: CHI bereits ausgeklammert, rechnet Lonza in 2025 mit einem Umsatzwachstum von «annähernd» 20 Prozent und einer Marge von ebenfalls annähernd 30 Prozent.

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