Pflegekinder
Pflegekinder erhalten mehr Mitsprache bei Platzierungen

Pflegekinder sollen mehr Mitsprache erhalten, wenn sie ausserhalb ihrer Familie untergebracht werden. Ein Drittel dieser Unterbringungen erfolgt nicht einvernehmlich, sondern wird von den Behörden angeordnet. In der Schweiz leben rund 18'000 Kinder bei Pflegeeltern.
Publiziert: 22.01.2021 um 11:00 Uhr
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Die Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz KOKES empfiehlt gemeinsam mit den kantonalen Sozialdirektoren, Pflegekinder bei der ausserfamiliären Unterbringung mehr Gehör zu geben. (Archivbild)
Foto: PETER SCHNEIDER

Die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und -direktoren (SODK) und die Konferenz für Kindes- und Erwachsenenschutz (Kokes) haben nach einer zweijährigen Evaluation von Praxisbeispielen die entsprechenden Empfehlungen formuliert. Insgesamt sind es 42, wie sie am Freitag mitteilten.

Darin werden die Kantone angehalten, bei der ausserfamiliären Unterbringung von Kindern und Jugendlichen dafür zu sorgen, dass deren Wohl im Zentrum steht, und zwar vor, während und nach der Unterbringung. Dazu gehöre insbesondere, dass man die Pflegekinder informiert und sie ihre Meinung einbringen können. Sie hätten ein Recht auf Information und Beratung. Pflegekindern müsse überdies «systematisch eine Person des Vertrauens zur Seite stehen».

Die SODK und die Kokes reagieren damit auf die Kritik an Teilen der früheren Praxis in diesem Bereich und auf Rügen des Uno-Kinderrechtsausschusses in der Schweiz. Man habe die Lehren aus der Vergangenheit gezogen. Verfehlungen bei fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, wie es sie vor 1981 gegeben habe, seien heute nicht mehr denkbar.

Die Umsetzung der Empfehlungen könne in den Kantonen rechtliche und organisatorische Anpassungen zur Folge haben. Laut Mitteilung ist es an den Kantonen, über das Tempo und die Schwerpunkt bei der Umsetzung der Empfehlungen zu entscheiden.

(SDA)

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