«Wir sind bestürzt über den Tod des ehemaligen Präsidenten Alan García», schrieb der peruanische Staatschef Martín Vizcarra auf Twitter.
Nach Angaben des Innenministers Carlos Morán sagte García den Sicherheitskräften, die ihn verhaften wollten, er wolle seinen Anwalt anrufen. Danach habe er sich in ein Zimmer seiner Wohnung eingeschlossen und auf sich geschossen. Er wurde danach in ein Spital gebracht. Trotz einer Notoperation gelang es den Ärzten nicht, sein Leben zu retten.
Die Justiz hatte eine zehntägige Untersuchungshaft für den ehemaligen Präsidenten (1985-1990 und 2006-2011) angeordnet - im Rahmen der Ermittlungen im Korruptionsskandal um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht.
Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen ihn wegen mutmasslicher illegaler Finanzierung seiner Wahlkampagne von 2006 mit Spenden von Odebrecht. Er soll während seiner zweiten Amtszeit die Vergabe von staatlichen Bauverträgen an den brasilianischen Konzern erleichtert haben.
García bestritt, Odebrecht-Geld angenommen zu haben. «Man darf nicht Menschen aufgrund von Spekulationen verhaften, das wäre eine grosse Ungerechtigkeit», sagte García am Dienstagabend in einem Gespräch mit dem Sender RPP. Der ehemalige Präsident hatte Ende 2018 Asyl in der Botschaft Uruguays in Lima ersucht, das ihm jedoch nicht gewährt wurde.
Vor einer Woche wurde der Ex-Präsident Pedro Pablo Kuczynski (2016-2018) ebenfalls wegen mutmasslicher Korruption im Fall Odebrecht in Untersuchungshaft genommen.
Odebrecht soll Hunderte Millionen Dollar Schmiergeld in ganz Lateinamerika gezahlt haben, um an lukrative Staatsaufträge zu kommen.
Kuczynski trat vor einem drohenden Amtsenthebungsverfahren vor einem Jahr zurück. Am Dienstagabend wurde Kuczynski wegen Herzbeschwerden in ein Spital in Lima eingeliefert. Auch Kuczynski bestreitet, in den Korruptionsskandal verwickelt zu sein.
(SDA)