Im August half Roland Hausin seiner Frau, die neue Zweizimmerwohnung im Berner Mattequartier einzurichten – damals wussten beide noch nicht, dass sie bald zur Wochenaufenthalterin in der Bundesstadt werden würde.
Wann immer sie ihn braucht, ist er zur Stelle. Am Freitagabend hatte Hausin gewissermassen seinen ersten Auftritt als Bundesratsgatte: Doris Leuthard wurde von den Aargauer Delegierten zur Bundesratskandidatin geklatscht – und niemand zweifelt, dass sie am 14. Juni gewählt wird.
Damit ändert sich nicht nur ihr, sondern auch sein Leben: «Ich werde mein Bestes geben und meine Frau in ihrer neuen Funktion unterstützen, wo ich kann», sagt Hausin zu SonntagsBlick.
Als er in Kanada studierte, wartete sie, damals 22, vier Jahre lang auf ihn. «Und heute unterstütze ich sie uneingeschränkt, damit sie ihre Ziele erreichen kann», erzählt er. Wenn sie es wünscht, wird er sie begleiten, auch wenn er offen zugibt: «Ich bin kein Gesellschaftstiger.» Die beiden haben ein System entwickelt: Sie sagt ihm anhand einer Skala von 1 bis 10 jeweils, wie wichtig ihr seine Begleitung ist – bei 8, 9 oder 10 geht er mit.
Roland Hausin ist Doktor der Chemie und arbeitet in leitender Funktion beim Chemiemulti Dow in Horgen ZH. Gut 50 Tage pro Jahr weilt er im Ausland. Wird er seine Frau bald gar nicht mehr sehen? «Ich werde einmal pro Woche in Bern sein. Dann können wir bei einem Essen alle Probleme besprechen», sagt er. «Wir werden zudem versuchen, zweimal pro Jahr in die Ferien zu reisen und die Sonntage freizuhalten. So sollten wir nicht viel weniger Zeit zusammen haben als jetzt.»
Gefunkt hatte es an Silvester 1979, geheiratet haben sie an Silvester 1999.
Dass Roland Hausin wegen seiner Frau nun auch beobachtet und durchleuchtet wird, findet er normal. Für die Medien hat er einen detaillierten, dreiseitigen Lebenslauf verfasst. Denn: «Es gab ja früher einmal ein Problem mit einem Ehemann. Deshalb bin ich für volle Transparenz.»