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CVP-Präsident Pfister bedauert Entfremdung in der Politik

Einzelne Kantone wie etwa das Tessin und Genf fühlen sich in der Coronakrise nach Ansicht von CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister von Bundesbern alleingelassen. Diese Kantone hätten den Eindruck, der Bundesrat habe wenig Verständnis für ihre Situation.
Publiziert: 20.06.2020 um 05:52 Uhr
CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister sieht in der Fusion mit der BDP Potenzial, um Wählerinnen und Wähler in den grossen Kantonen anzusprechen. (Archivbild)
Foto: PETER KLAUNZER

«Ich stelle eine zunehmende Entfremdung zwischen Kantonen und Sprachregionen sowie generell einen abnehmenden Willen zum Konsens in der Politik fest», sagte Pfister in einem Interview mit den Zeitungen der CH Media (Samstagausgabe).

Auch nehme die Unversöhnlichkeit und Polarisierung in der politischen Debatte zu. Das gefährde den Zusammenhalt der Schweiz existenziell. Auf der anderen Seite habe die Schweizer Bevölkerung während der Krise grossen Gemeinschaftssinn bewiesen. Das mache ihm wiederum Hoffnung. Die Politik sollte sich daran ein Beispiel nehmen.

Mit Blick auf die eigene Partei sagte Pfister, die Einsicht sei gross, dass die CVP etwas tun müsse, um zu wachsen. Der Wahlsieg der Grünen habe viel verändert. Die Kernfrage für die CVP sei, wie die Partei Voraussetzungen für nachhaltiges Wachstum schaffen könne. Dann müsse sie sich auch keine Sorgen um ihren Bundesratssitz machen.

Der Zusammenschluss mit der BDP mache Sinn, weil die Partei wie die CVP moderate, bürgerliche Wähler der Mitte versammle; also solche, die sich in der SVP nicht mehr wohl fühlten.

Ferner sei zu beachten, dass die vier grössten Kantone - Zürich, Bern, Waadt und Aargau - 96 von 200 Nationalratssitzen besetzten. «In diesen Kantonen haben wir nur drei Sitze - zwei davon im Aargau. BDP-Präsident Martin Landolt und ich sind der Auffassung, dass in diesen Kantonen Wählerpotenzial für eine bürgerliche Mittepartei brach liegt», sagte Pfister weiter.

(SDA)

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