In den Städten Nagasaki und Hiroshima wolle er «diejenigen treffen, die immer noch an den Wunden dieses tragischen Ereignisses der Menschheitsgeschichte leiden», sagte der Pontifex bei einer Ansprache vor japanischen Bischöfen nach seiner Ankunft am Samstag in Tokio.
Die USA hatten am Ende des Zweiten Weltkriegs zwei Atombomben über beiden Städten abgeworfen. Zehntausende Menschen waren sofort tot, unzählige andere starben an den Folgen der Verstrahlung.
Franziskus ist erst der zweite Papst, der Japan besucht. 1981 hatte zur Zeit des Kalten Krieges Johannes Paul II. das Land besucht und sich in Hiroshima und Nagasaki gegen Atomwaffen ausgesprochen.
Der US-Bomber «Enola Gay» hatte im August 1945 die Bombe namens «Little Boy» über Hiroshima abgeworfen. Insgesamt starben bis Ende 1945 schätzungsweise 140'000 Menschen. Drei Tage danach warfen die Amerikaner eine zweite Atombombe über Nagasaki ab. Kurz danach kapitulierte das japanische Kaiserreich. Hiroshima ist heute ein weltweites Symbol für Krieg - und für Frieden.
Franziskus wird an diesem Sonntag in die beiden Städte reisen. Bei seinem Besuch werden auch Überlebende der Atombombenabwürfe dabei sein und Zeugnis ablegen.
Franziskus wird in Japan am Montag zudem Opfer der Tsunami-, Erdbeben- und Atomkraftwerk-Katastrophe von Fukushima treffen. «Ihr langes Leiden mahnt uns deutlich zu unserer menschlichen und christlichen Pflicht, den an Leib und Geist Leidenden zu helfen», sagte er am Samstag. «Das Böse bevorzugt keine bestimmten Menschen und informiert sich nicht über die Zugehörigkeiten; es bricht einfach mit seiner zerstörerischen Kraft ein.»
Franziskus wollte in jungen Jahren Missionar in Japan werden, wo weniger als 0,5 Prozent der Menschen Katholiken sind. Seit seiner Jugend hege er «für dieses Land Sympathie und Zuneigung», sagte der Argentinier nun. Japan ist mehrheitlich buddhistisch und shintoistisch.
(SDA)