Österreich
KZ-Überlebender Marko Feingold mit 106 Jahren gestorben

Der älteste Holocaust-Überlebende Österreichs ist tot. Am Donnerstag ist Marko Feingold, seit 1979 Präsident der kleinen Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, im Alter von 106 Jahren gestorben.
Publiziert: 20.09.2019 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2019 um 14:24 Uhr

Er überlebte fünf Jahre in mehreren Konzentrationslagern, half nach dem Krieg Tausenden Juden bei der illegalen Auswanderung nach Israel und war bis zuletzt ein wacher und unermüdlicher Kämpfer gegen das Vergessen der NS-Gräueltaten.

Am 11. April 1945 wurde das KZ Buchenwald von den Amerikanern befreit. Österreich kümmerte sich aber nicht um die Heimholung seiner Häftlinge. In einem letztlich selbst organisierten Transport wollten 128 Überlebende nach Wien fahren. Doch an der Demarkationslinie an der Enns gab es Probleme, bei der Rückfahrt nach Deutschland stieg Feingold spontan in Salzburg aus.

Als «Flüchtling im eigenen Land», hat er sich dabei bezeichnet. Denn die Tausenden Überlebenden der Konzentrationslager, die es als «displaced persons» nach Salzburg verschlug, wollte man dort genau so wenig, wie die Juden, denen vor 1938 die Flucht ins Exil gelungen war. Sie wurden offiziell nie zur Rückkehr eingeladen oder aufgefordert.

(SDA)

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