Nach der Veröffentlichung des skandalösen «Ibiza-Videos» und dem Bruch der ÖVP-FPÖ-Regierung hatte eine Mehrheit im Parlament Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und alle seine Minister aus dem Amt gedrängt. Die Übergangsregierung soll nun bis nach den Neuwahlen im September die Geschäfte führen.
Gleich viel Männer wie Frauen
«Ich bin überzeugt, dass die neue Regierung unser Land politisch, diplomatisch und sympathisch vertreten wird», sagte Van der Bellen. Zudem betonte er, dass die neue Expertenregierung mit gleich vielen Frauen wie Männern besetzt sei. «Da kann niemand mehr sagen, dass geht leider nicht», sagte Van der Bellen.
Die neue Regierung besteht aus Experten, viele der Minister waren zuletzt in leitenden Positionen in den jeweiligen Ressorts tätig. Neuer Vizekanzler und Justizminister ist der langjährige Präsident des Verwaltungsgerichtshofs, Clemens Jabloner.
Dem Vernehmen nach besonders lange verhandelt wurde über das Amt des Innenministers. Dieses übernimmt Wolfgang Peschorn, bisher oberster Rechtsvertreter des Staates.
Neuer Verkehrsminister wird Andreas Reichhardt, der Mitglied einer Burschenschaft ist und laut österreichischen Medien in seiner Jugend mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache an einer rechtsextremen Wehrsportübung teilgenommen haben soll. (SDA)