Lausanne war die erste Stadt in der Schweiz überhaupt, die eine Untergrundbahn baute. Bis heute werden die Metrolinien M1 und M2 rege genutzt und stossen allmählich an ihre Kapazitätsgrenzen.
Die 2008 in Betrieb genommene M2 entstand aus dem Umbau der Zahnradbahn Lausanne-Ouchy. Sie wurde für 25 Millionen Passagiere pro Jahr konzipiert und führt vom See über den Bahnhof und das Stadtzentrum in Richtung Norden. Ihre Kapazitätsgrenze wurde mit 28 Millionen Passagieren im Jahr 2014 bereits übertroffen.
Die M1 wurde 1991 eröffnet und verbindet die Station Flon im beliebten Einkaufs- und Ausgehviertel im Stadtzentrum mit der Eidgenössischen Hochschule EPFL und dem westlichen Vorort Renens. Auch sie wird stark genutzt, vor allem von Pendlern und Studenten.
Die Waadtländer Verkehrsministerin Nuria Gorrite (SP) hielt am Donnerstag an einer Medienkonferenz fest, dass die Lausanner Metro die Mobilitätsgewohnheiten der Bevölkerung stark verändert und zu einem Rückgang des Autoverkehrs im Stadtzentrum geführt hat. Nun stehe mit dem Umbau des Hauptbahnhofs Lausanne und dem Projekt Léman 2030 der nächste «immense» Ausbauschritt im öffentlichen Verkehr an.
Das Projekt Léman 2030 sei eine grosse Herausforderung für die Stadt und den Kanton, auch punkto Agglomerationsverkehr. Gorrite erinnerte daran, dass die SBB im Bahnhof Lausanne in den nächsten zehn Jahren eine Verdoppelung der Passagierzahlen auf 200'000 Reisende pro Tag erwarten. Das bedeute, dass alle paar Minuten mehrere Züge mit bis zu 1300 Menschen gleichzeitig am Hauptbahnhof eintreffen würden.
Der Kanton Waadt und die Stadt Lausanne wollen gemeinsam dafür sorgen, dass die Metro diesem Zustrom gewachsen sein wird. Die bereits heute oft überfüllte M2 zwischen Ouchy und Les Croisettes wird künftig durchgehend doppelspurig geführt werden. Die Wartezeiten können dadurch auf unter zwei Minuten verkürzt werden.
Die Linie M3 wird neu gebaut werden und vom Bahnhof Richtung Nordwesten zum Flugplatz Blécherette führen. Dies wird zwischen Bahnhof und Flon eine Entlastung bringen und zusätzlich neue Quartiere wie das Beaulieu und das künftige Ökoquartier Plaines-du-Loup erschliessen und mit dem Fussballstadion La Tuilière verbinden.
Für den Bau der M3 rechnet der Kanton Waadt mit Kosten von insgesamt 582 Millionen Franken, für den Ausbau der M2 sind 228 Millionen veranschlagt. Der Bund dürfte sich mit 161 Millionen Franken beteiligen. Parallel dazu stehen für den Umbau des Bahnhofs Lausanne zusätzlich 1,3 Milliarden Franken an, die sich Bund, Kanton und Stadt aufteilen.
Was die Bauzeit betrifft, präsentierte Gorrite einen ambitionierten Fahrplan, der aber machbar und nötig sei. Die Verkehrsministerin hofft, dass zwischen 2025 und 2026 der neue Streckenabschnitt der M2 fertig gebaut sein wird und 2027 die neue M3 den Betrieb aufnehmen kann.
(SDA)