Dies berichtete die offizielle Zeitung «Rodong Sinmun» am Freitag unter Berufung auf einen Wetterexperten. Es zeigten sich die ersten Anzeichen von Dürreschäden. «Die Dürre wirkt sich besonders stark auf die Kultivierung von Weizen, Gerste, Mais, Kartoffeln und Bohnen aus.» Welche Regionen besonders betroffen sind, wurde nicht genannt.
Bis Ende Mai werde es voraussichtlich noch zweimal regnen, sagte der Experte der Zeitung. Der Regen werde aber nicht ausreichen, um die Dürre zu überwinden.
Sanktionen verschärften Situation
Zuletzt hatten Uno-Organisationen vor einer neuen Hungersnot in dem Land gewarnt, das wegen seines Atomwaffenprogramms international strengen Sanktionen unterworfen ist.
Anfang Mai berichtete das Welternährungsprogramm (WFP) auf Grundlage gemeinsamer Vor-Ort-Untersuchungen mit der Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO, dass mindestens zehn Millionen Menschen in Nordkorea Hunger drohe. Die jüngste Ernte sei nach Dürren, Hitzewellen und Überschwemmungen so schlecht ausgefallen wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Nordkorea ist nach mehreren Naturkatastrophen und aufgrund der eigenen Misswirtschaft seit vielen Jahren auf Nahrungshilfe von aussen angewiesen. In den 90er Jahren hatte eine Hungersnot nach Schätzungen Hunderttausende Nordkoreaner das Leben gekostet. Auch im Juni 2016 war in nordkoreanischen Medien von der schlimmsten Dürre seit hundert Jahren die Rede.
(SDA)