Leuthard über Nordkorea-Diplomatie unter Schweizer Vermittlung
«Twitter ist kein passendes Instrument dafür»

Die Schweiz ist bereit, im Nordkorea-Konflikt eine Vermittlerrolle zwischen den USA und Nordkorea einzunehmen. Das sagte Bundespräsidentin Doris Leuthard heute gegenüber Journalisten.
Publiziert: 04.09.2017 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:11 Uhr
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Doris Leuthard sprach an einer Pressekonferenz
Foto: KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI
Petar Marjanovic, Vinzenz Greiner, Matthias Halbeis

Die Schweiz hat in der Nordkorea-Krise ihre Vermittlungsdienste angeboten. Bundespräsidentin Doris Leuthard sagte das heute an einer Pressekonferenz gegenüber einem Reuters-Journalisten. «Wir sind bereit, unsere Rolle als Mediator anzubieten», sagt Leuthard. Es sei nun wirklich Zeit, sich an einem gemeinsamen Tisch zu treffen, weil «grosse Mächte eine grosse Verantwortung» hätten.

Dominique Bugnon, Informationschef von Leuthards UVEK-Departement, bestätigte diese Aussagen gegenüber BLICK. Sie äusserte sich erstmals als Bundespräsidentin zum Nordkorea-Konflikt heute an einem Treffen der Auslands-Korrespondenten in der Schweiz. «Twitter ist kein passendes Instrument dafür … solche Gespräche müssen sehr diskret ablaufen», wird Leuthard von Reuters weiter zitiert.

Das Aussendepartement erklärte bereits im August in einer Stellungnahme gegenüber BLICK, dass die Schweiz «diplomatische Beziehungen zu allen betroffenen Parteien» unterhält und bereit sei, jede Aufforderung zu erwidern, die «zu Bemühungen, Stabilität und Frieden in der Region zu fördern, beitragen» könne. In ähnlichem Wortlaut äusserte sich das Aussendepartement in einer Medienmitteilung gestern nochmals.

Schweiz überwacht Korea-Grenze

Die Schweiz überwacht seit geraumer Zeit die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea und unterstützt damit den Waffenstillstandsvertrag, der zwischen den beiden Ländern auf der koreanischen Halbinsel immer noch gültig ist.

Zwar verurteilt die Eidgenossenschaft das nukleare und ballistische Programm Nordkoreas, wie das Aussendepartement in einer Stellungnahme gegenüber BLICK erklärt. Ein Abzug des Schweizer Mitarbeiters an der Demarkationslinie war aber im August kein Thema: Man sei überzeugt, dass eine Lösung für die «nuklearen und Sicherheitsprobleme» nur im diplomatischen Dialog gefunden werden könne.

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