"So weit, so gut", sagte Präsident Muhammadu Buhari, der am Samstag als einer der ersten in einem Wahllokal seiner Heimatstadt Daura seine Stimme abgab. Der 76-Jährige, der sich um eine zweite Amtszeit bewirbt, zeigte sich bei der Stimmabgabe siegessicher. «Ich werde mir gratulieren. Ich werde der Gewinner sein", sagte er.
Sein grösster Rivale, der ehemalige Vize-Präsident Atiku Abubakar, gab seine Stimme in Yola ab, der Hauptstadt seines Heimat-Bundesstaates Adamawa im Nordosten Nigerias. In ein traditionelles Gewand in den Nationalfarben des Landes gehüllt, wurde er von klatschenden Anhängern empfangen.
Auf die Frage, ob er das Ergebnis der Wahl anerkennen werde, antwortete der 72-Jährige lediglich: «Ich bin ein Demokrat."
Buhari ist seit 2015 an der Macht. Um das Amt des Staatschefs bewerben sich mehr als 70 Kandidaten. Aller Voraussicht nach wird es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Buhari und Abubakar kommen.
Eine Rekordzahl von 84 Millionen Wahlberechtigten war in Afrikas bevölkerungsreichstem Land zudem aufgerufen, ein neues Parlament zu wählen. Abstimmen dürfen allerdings nur die 72,7 Millionen unter ihnen, die auch ihre Wahlausweise abgeholt haben.
Die Ergebnisse werden vermutlich Anfang kommender Woche veröffentlicht. Der Urnengang war am Samstag vergangener Woche wenige Stunden vor Öffnung der Wahllokale aus logistischen Gründen verschoben worden.
Die Stadt Maiduguri im nordöstlichen Bundesstaat Borno wurde kurz vor der Öffnung der Wahllokale am Samstag von mehreren Explosionen erschüttert. Wie aus Sicherheitskreisen verlautete, beschossen Kämpfer der Islamistengruppe Boko Haram die Stadt mit Granaten.
Die Angreifer wurden jedoch von Soldaten zurückgedrängt. Dabei wurde ein Soldat getötet und 20 weitere verletzt. Die Islamisten hatten damit gedroht, die Wahl zu stören. Auch in Auno an der Grenze zwischen Borno und dem Nachbarstaat Yobe kam es zu Gefechten.
Trotz der Attacken bildeten sich in Maiduguri dichte Menschenmengen an den Wahllokalen. «Die Wahl verläuft jetzt friedlich", sagte der ehemalige Sprecher des Regionalparlaments von Borno, Goni Ali, bei der Stimmabgabe. In der Stadt Port Harcourt im Süden des Landes störten nach Polizeiangaben «Gangster» unter Einsatz von Dynamit den Wahlablauf in Oppositionshochburgen.
Die Sicherheitslage in Afrikas bevölkerungs- und ölreichstem Land war ein wichtiges Wahlkampfthema. Präsident Buhari hatte wie schon vor seiner Wahl 2015 versprochen, Unsicherheit und Korruption hart anzugehen.
Abubakar ist Anhänger einer freien Marktwirtschaft und hat die Privatisierung staatlicher Unternehmen angekündigt. Rund 87 Millionen Nigerianer leben in extremer Armut, die Spaltung der Gesellschaft schreitet voran.