Die Polizei löste die Kundgebung vor dem Rijksmuseum am Sonntag auf, es kam zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. 30 Teilnehmer seien festgenommen worden, teilte die Polizei am Abend mit. Ihnen werde unter anderem Störung der öffentlichen Ordnung, Misshandlung oder unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen.
Vier Beamte seien verletzt worden, als mehrere Demonstranten versuchten, eine Blockade der Bereitschaftspolizei unweit des Museumsplatzes zu durchbrechen. Am Abend beruhigte sich die Lage nach Behördenangaben.
Die Niederlande befinden sich wegen der raschen Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Coronavirus in einem harten Lockdown, der noch bis mindestens Mitte Januar dauern soll.
Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Polizisten mit Schlagstöcken gegen eine Gruppe von Frauen und Männern vorgingen. Gegen Demonstranten, die sich weigerten, den Platz zu verlassen seien Polizisten auf Pferden vorgegangen, teilte die Polizei mit. Es seien auch Polizeihunde eingesetzt worden. Der öffentlich-rechtliche Sender NOS berichtete, es habe zunächst keine Informationen über verletzte Demonstranten gegeben.
Die Auseinandersetzungen hatten am Nachmittag auf dem zentralen Platz vor dem Rijksmuseum begonnen. Eine Gruppe von ganz in Weiss gekleideten Personen skandierte den Slogan «Dies ist hier keine Diktatur». Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema von der Partei GroenLinks (GrünLinks) ordnete die Räumung des von Hundertschaften der Bereitschaftspolizei umstellten Areals an.
Wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete, zogen die meisten Demonstranten daraufhin durch Teile der Innenstadt zu dem weiter entfernten Westerpark-Viertel. Dort nahmen viele von ihnen an einer genehmigten Kundgebung der rechtspopulistischen Partei Forum für Demokratie teil. Später zogen mehrere Hundert Menschen zurück zum Museumsplatz. Den Angaben zufolge verliessen sie ihn friedlich nach ihrer Zusammenkunft, die die Organisatoren als gemeinsames «Kaffeetrinken» bezeichneten.
Schon vor Beginn der nicht genehmigten Demonstration vor dem Rijksmuseum war laut Polizei-Mitteilung etwa 200 Menschen der Zugang zur Stadt verwehrt worden. Unter ihnen seien mehrere Mitglieder sogenannter Verteidigungsgruppen, die bewaffnet und gewaltbereit zum Museumsplatz hätten kommen wollen. (SDA)