Das Oppositionsbündnis UNAB rief am Freitag zu «bürgerlichen und friedlichen» Protestkundgebungen auf. Der Studentenführer Guillermo Incer forderte einen «Tag der Erinnerung an das erste Jahr des Widerstands". Auch bei den Prozessionen zu Ostern sollen die Nicaraguaner an die Opfer erinnern.
Für die Proteste am Mittwoch hat die Opposition eine Genehmigung beantragt, wie der UNAB-Vertreter Wilfredo Navas sagte. In den vergangenen Wochen waren alle Demonstrationen verboten worden. Unter anderem deshalb hatte die Opposition ihre Gespräche mit der Regierung abgebrochen, bei denen ein Ausweg aus der Krise gefunden werden sollte. Sie forderte zudem erneut die Freilassung inhaftierter Regierungskritiker und die Wiedereinführung von Demonstrations- und Pressefreiheit.
Die Proteste in dem zentralamerikanischen Land hatten am 18. April 2018 begonnen, nachdem Präsident Ortega eine Rentenreform angekündigt hatte. Bald richteten sich die Proteste jedoch auch gegen den autoritären Regierungsstil von Ortega. Seit Beginn der Proteste wurden mehr als 325 Menschen getötet und mehr als 600 Menschen festgenommen. Zehntausende Nicaraguaner gingen ins Exil.
(SDA)