Der «Kommandant Null» war vor einigen Tagen wegen einer Lungenentzündung in das Militärhospital eingeliefert worden. Die Regierung von Präsident Daniel Ortega würdigte den Verstorbenen als «Helden» und «Legende».
Pastora war im August 1978 zu weltweiter Berühmtheit gelangt, als er mit einem sandinistischen Rebellenkommando den Nationalpalast in Managua stürmte und das gesamte Parlament festsetzte. Die Abgeordneten, unter ihnen Angehörige des damaligen Diktators Anastasio Somoza, kamen in Austausch gegen gefangene Guerilleros frei. Somoza wurde dann im Juli 1979 von den Sandinisten gestürzt.
Pastora wurde nach dem Triumph der sandinistischen Revolution Vize-Innenminister, brach dann aber mit seinen ehemaligen Kampfgefährten. Er schlug sich auf die Seite der Contra-Rebellen, die mit Unterstützung der USA die sandinistische Regierung bekämpften. 1984 wurde während einer Pressekonferenz in Costa Rica ein Anschlag auf Pastora verübt, den er jedoch unbeschadet überlebte. Elf andere Menschen wurden bei dem Anschlag getötet.
In den neunziger Jahren kehrte Pastora aus dem Exil in Costa Rica in sein Heimatland zurück. 1996 wollte er für das Präsidentenamt kandidieren, was ihm von der Wahlbehörde jedoch verwehrt wurde.
Mit Ortega, der Nicaragua in den Jahren nach dem Sieg der sandinistischen Regierung regiert hatte, versöhnte sich Pastora im Jahr 2007 wieder - nachdem Ortega nach langer Abwesenheit von der Macht zurück ins Amt des Präsidenten gewählt worden war. Der «Comandante Cero» verteidigte Ortega auch während des rabiaten Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Proteste 2018.
(SDA)