Neuer Job für Staatsanwältin Loppacher
Rupperswil-Anklägerin wird jetzt Richterin

Barbara Loppacher forderte unbeirrt die lebenslängliche Verwahrung für den Killer von Rupperswil. Nun ist die Aargauer Staatsanwältin befördert worden.
Publiziert: 14.06.2018 um 12:54 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:08 Uhr
Barbara Loppacher machte sich als Staatsanwältin beim Vierfachmord von Rupperswil einen Namen.
Foto: Keystone

Die wohl bekannteste Staatsanwältin der Schweiz hat einen neuen Job: Die Bundesversammlung hat Barbara Loppacher zur Richterin am Bundesstrafgericht ernannt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. 

Die 44-Jährige hatte sich beim Vierfachmord von Rupperswil AG einen Namen gemacht. Loppacher überzeugte nicht nur durch ihre souveränen Medienauftritte während der Fahndung nach dem Täter. Beim Prozess gegen Thomas N. vertrat das SP-Parteimitglied eine harte Linie gegen den Killer Thomas N.*. Unbeirrt forderte sie eine lebenslange Verwahrung, obschon die Bedingungen dafür nicht erfüllt waren. 

Jährliches Arbeitspensum von 10 bis 15 Tagen

Wegen der neuen Stelle muss Loppacher ihren Job als Aargauer Staatsanwältin nicht an den Nagel hängen. Sie arbeitet weiterhin 100 Prozent als Anklägerin in Lenzburg. Zusätzlich wird sie 10 bis 15 Tage pro Jahr als Richterin in Bellinzona tätig sein. Überstunden sind also vorprogrammiert. Loppacher sieht darin kein Problem: «Andere arbeiten nebenbei als Gemeinderat oder in einem Verein. Das gehört zu unserem Milizsystem.»

Am Bundesstrafgericht gehört sie der neu geschaffenen Berufungskammer an, die als zusätzliche Instanz im Bundesstrafgericht geschaffen wird. «Ich habe mich spontan beworben», sagt sie weiter zur Zeitung. Ihre Wahl bekam Loppacher übrigens nur aus der Ferne mit – die Staatsanwältin weilt diese Woche in den Ferien. (amü)

* Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?