Jeder kennt sie, keiner mag sie: die Eifersucht. Sie sichert jedoch seit Urzeiten der Frau und ihrem Kind Fürsorge und Unterstützung des Mannes. Für den Mann selbst verringert Eifersucht das Risiko, ein Kuckuckskind versorgen zu müssen. So lautet die Theorie der Evolutionsforscher.
Neuste US-Studien belegen, dass das biologisch bedingte Eifersuchtsverhalten von Frau und Mann in seiner Ausprägung sich der jeweiligen Gesellschaft respektive ihrer Entwicklung anpasst: Wegen der Emanzipation reagieren heute Frauen ähnlich empfindlich wie Männer auf sexuelle Untreue in einer Beziehung. Eine weitere US-Studie beweist, dass schon sechs Monate alte Babys eifersüchtig reagieren, wenn sich ihre Mutter mit einer Puppe beschäftigt. Die Eifersucht ist eine angeborene Überlebensstrategie der Kleinen: Sie dient zur Sicherung der elterlichen Aufmerksamkeit, damit sie nicht vergessen gehen – etwa wenn sie Hunger haben.
Eifersucht beschäftigt sich mit Phänomenen, die allen am Herzen liegen: Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung. Eifersucht – ein Mix aus Scham, Selbstzweifel und Hilflosigkeit, angereichert mit Wut oder Angst – lässt uns Grenzen überschreiten und Dinge tun, die normalerweise undenkbar sind: US-Forscher glauben, dass jeder vierte Mord aus Eifersucht geschieht.
Eifersucht ist auch der Zündstoff für Zoff zwischen Geschwistern, Freunden und Kollegen. Anfällig sind sogar die virtuellen Beziehungen in sozialen Netzwerken. Es lassen sich Freunde auf Facebook adden oder entfrienden. Kein User wird von der digitalen Eifersucht verschont – die Empfindung ist uns angeboren.