Laut Militärs wurde ein Geschoss aus dem von Palästinensern kontrollierten Gazastreifen abgefeuert. Von palästinensischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.
Im betroffenen Gebiet nördlich von Tel Aviv sei zuvor ein Raketenalarm ausgelöst worden, berichtete die linksliberale Zeitung «Haaretz». Einwohner berichteten laut der Zeitung von Explosionen.
Verletzte sind Zivilisten
Nach Angaben der Hilfsorganisation Magen David Adom waren unter den Verletzten auch drei Kinder – ein Baby, ein dreijähriges Kleinkind und eine Zwölfjährige. Eine 60-jährige und eine 30-jährige Frau seien unter anderem durch Raketensplitter verletzt worden. Zudem würden einige Menschen wegen Schocks behandelt. Das beschossene Haus ging in Flammen auf. Die Polizei sperrte das Gebiet ab.
Gegenreaktion von Israel erwartet
Als Reaktion auf den eher ungewöhnlichen Raketenbeschuss auf dicht besiedeltes Gebiet Israels vom Gazastreifen wird mit einem israelischen Gegenschlag gerechnet. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte im Radio, dass noch unbekannt sei, wer genau die Rakete abgeschossen hat – die Hamas oder eine radikale Splittergruppe.
Für Israel gelte jedoch die Regel, dass allein die Hamas-Partei Verantwortung trage, weil sie im Gazastreifen herrsche. Entsprechend werde es einen Gegenschlag auf Einrichtungen der Hamas geben.
Militante Palästinenser feuern häufig Raketen auf das Grenzgebiet um den Gazastreifen ab. Es ist jedoch ungewöhnlich, dass ein Geschoss so weit entfernt von dem Küstenstreifen einschlägt.
Bald sind Wahlen in Israel
Der Vorfall zeigt, dass die Lage im Vorfeld der israelischen Parlamentswahl am 9. April angespannt ist. Am 14. März hatte es den ersten palästinensischen Raketenangriff auf die Küstenmetropole Tel Aviv seit dem Gaza-Krieg 2014 gegeben. Daraufhin hatte Israels Luftwaffe rund 100 Ziele in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer bombardiert.
Netanjahu verkürzt US-Reise
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll am Montagabend von US-Präsident Donald Trump im Weissen Haus empfangen werden. Allerdings wird Netanjahu seine US-Reise verkürzen.
«Es gab hier einen bösartigen Angriff auf den Staat Israel, und wir werden mit Nachdruck reagieren», sagte Netanjahu am Montag nach Angaben seines Büros. «Angesichts der sicherheitspolitischen Vorfälle habe ich beschlossen, meinen Besuch in den USA zu verkürzen.» Er wolle direkt nach einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump zurückreisen, «um unsere Aktionen aus der Nähe zu leiten».