Dabei handelte es sich um zwei Palästinenser des Islamischen Dschihad und vier Mitglieder pro-iranischer Milizen, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Montag erklärte. Bombardiert worden seien Einrichtungen südlich der Hauptstadt Damaskus.
Israels Armee teilte mit, die Angriffe hätten Zielen des Islamischen Dschihad gegolten. Sie seien eine Reaktion auf Raketenbeschuss der Organisation aus dem Gazastreifen gewesen. Diese habe ausserdem versucht, einen Terroranschlag am Gaza-Grenzzaun zu begehen.
Insgesamt feuerten militante Palästinenser nach israelischen Armeeangaben seit Sonntag insgesamt 80 Geschosse aus dem Gazastreifen auf Israel ab. Rund 90 Prozent davon seien von der Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden. Israel griff daraufhin nach eigenen Angaben immer wieder Ziele des Islamischen Dschihad im Gazastreifen an.
In Syrien habe die Luftwaffe eine Einrichtung der Organisation bombardiert, in der unter anderem Waffen entwickelt würden, um sie sowohl im Gazastreifen als auch in Syrien herzustellen, teilte die Armee mit. Sie diene ausserdem der Produktion von Raketentreibstoff sowie dem Training von Terroristen unter anderem aus dem Gazastreifen.
Darüber hinaus habe die Armee Dutzende Ziele der Organisation in dem von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen am Mittelmeer angegriffen. Dabei habe es sich unter anderem um unterirdische Einrichtungen der Organisation gehandelt, in denen Rohmaterial für die Herstellung von Raketen gelagert werden.
Israel reduzierte als Reaktion auf den anhaltenden Raketenbeschuss die Fischereizone vor dem Gazastreifen auf sechs Seemeilen (rund elf Kilometer), wie die zuständige Behörde Cogat mitteilte. Zuvor hatten palästinensische Fischer noch bis zu 15 Seemeilen (rund 28 Kilometer) weit hinaus aufs Meer fahren dürfen.
Ausserdem schloss Israel den Personengrenzübergang Eres. Geschäftsleute dürften nicht mehr nach Israel einreisen, hiess es. Erst vergangene Woche hatte Israel 2000 Geschäftsleuten Einreisegenehmigungen erteilt. Aussergewöhnliche humanitäre Fälle würden entsprechend geprüft.
Anschliessend verkündete der bewaffnete Arm des Islamischen Dschihad, Saraja al-Kuds, einseitig das Ende des Beschusses auf Israel. Die Reaktion auf die Tötung eines ihrer militanten Mitglieder im östlichen Gazastreifen sowie zweier weiterer in Syrien sei damit «vorüber», hiess es zunächst. Dennoch dauerten am Abend die Raketenangriffe auf Israel an. Ein Sprecher des bewaffneten Dschihad-Arms sagte, Israel greife weiter Stützpunkte der Organisation im Gazastreifen an. Auf jeden Angriff werde man mit einem Gegenangriff reagieren, betonte er.
Der Konflikt war erneut eskaliert, nachdem am Sonntag ein palästinensischer Angreifer an der Gaza-Grenze von israelischen Soldaten erschossen worden war. Es handelte sich um ein Mitglied des bewaffneten Dschihad-Arms, die Organisation feuerte daraufhin zahlreiche Raketen auf Israel. Auf palästinensischer Seite hatte für Empörung gesorgt, dass Israel die Leiche des Angreifers mit einem Armee-Bulldozer weggeschafft hatte.
Die israelische Armee bombardiert immer wieder Ziele in Syrien. Sie will damit verhindern, dass Israels Erzfeind Iran seinen militärischen Einfluss in dem Bürgerkriegsland weiter ausbaut.
(SDA)