Das Oberhaupt der katholischen Kirche stand der Feier zwar offiziell vor - die Predigt aber hielt Kardinal Raniero Cantalamessa, der offizielle Prediger des päpstlichen Hauses. Der Petersdom war anlässlich der Feier am Karfreitag im Gedenken an den Tod Jesu Christi am Kreuz gut besucht.
Der Pontifex wurde in ein rotes Gewand gehüllt in einem Rollstuhl, auf den er wegen seines schweren Knieleidens seit Längerem angewiesen ist, in den Petersdom gefahren. Er verzichtete deshalb auch darauf, sich wie eigentlich üblich zu Beginn der Karfreitagsliturgie vor dem Altar hinzulegen und zu beten. Diese Geste gilt als Zeichen der Verehrung und des sich Niederwerfens vor Gott. Stattdessen verharrte Franziskus für einige Momente im stillen Gebet.
Am Freitagabend (21.15 Uhr) wird am Kolosseum in Rom die traditionelle Kreuzwegandacht gefeiert. Die Kriege in der Welt werden im Zentrum der Zeremonie stehen. So werden etwa zwei junge Menschen aus der Ukraine und Russland teilnehmen, wie der Heilige Stuhl am Freitag mitteilte. Der Pontifex verzichtete allerdings kurzfristig auf die Teilnahme an der Prozession vor der Kulisse des antiken Amphitheaters. Wegen «grosser Kälte in diesen Tagen» werde er den Kreuzweg nicht vor Ort verfolgen, hiess es. Der 86-Jährige werde sich den Gebeten aus dem Vatikan anschliessen.
In Rom wurden für den Abend Temperaturen um die 10 Grad erwartet, was für die Jahreszeit ungewöhnlich kühl ist. Franziskus war erst in der vergangenen Woche nach knapp drei Tagen Behandlung wegen einer Bronchitis aus dem Krankenhaus entlassen worden. Einen Tag nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus leitete er bereits die Palmsonntagsmesse auf dem Petersplatz. Bei seinen öffentlichen Auftritten in den vergangenen Tagen sah man den Pontifex noch gelegentlich husten.
(SDA)