An der Street Parade 2016 kam es beinahe zur Katastrophe: Bei einem Streit zweier Männergruppen ging ein damals 22-jähriger Brasilianer mit einer Wodkaflasche auf einen Peruaner los und stach mehrmals mit dem abgebrochenen Flaschenhals auf sein Opfer ein. Der 24-Jährige erlitt unter anderem tiefe Stichverletzungen im Bereich der Halswirbelsäule. Nach der Attacke trat der Brasilianer mit dem Schuh mindestens einmal wuchtig gegen den Kopf seines Opfers. Mehrere Männer kamen dazu, hielten den Brasilianer fest und stiessen ihn zu Boden. Vermutlich retteten sie dem Peruaner das Leben, der Glück hatte, dass kein lebenswichtiges Organ oder Blutgefäss getroffen wurde.
Das Bezirksgericht Zürich hat nun den Brasilianer wegen versuchter vorsätzlicher Tötung (Flaschenattacke) und versuchter schwerer Körperverletzung (Fusstritte gegen Kopf) zu einer Freiheitsstrafe von acht Jahren verurteilt, berichtet der «Tages-Anzeiger». Zudem müsse er seinem Opfer 10 000 Franken Genugtuung zahlen. Strafmildernd habe sich der Alkoholspiegel des Beschuldigten von 2,7 Promillen ausgewirkt. Der Mann habe vorsätzlich gehandelt oder zumindest den Tod seines Opfers in Kauf genommen. Dass dieses nicht gestorben sei, sei nur dem Zufall zu verdanken, verkündete das Bezirksgericht laut Artikel.
Staatsanwalt Adrian Kaegi verlangte wegen versuchter vorsätzlicher Tötung eine Strafe von zehn Jahren. Der Verteidiger hatte wegen vorsätzlicher schwerer Körperverletzung eine Strafe von viereinhalb Jahren gefordert.
Das Pech des Angeklagten war ein unbeteiligter Familienvater. Dieser filmte die Szenen. Ohne die Videos hätte der Beschuldigte gemäss «Tagi» nicht eruiert und verhaftet werden können. (vof)