Es waren meist kurze, aber überaus heftige Gewitter, die gestern Abend über die Schweiz zogen und so in vielen Ortschaften die Feste zum Nationalfeiertag kalt abduschten.
Eine riesige Niederschlags- und Gewitterwand zog über die Kantone Bern, Zürich und die Zentralschweiz Richtung Nordosten der Schweiz. In vielen Gebieten musste mit grossen Mengen Regen oder gar Hagel gerechnet werden. Für die Region Zürich und die Ostschweiz wurde gar die Unwetterwarnung Stufe Rot herausgegeben.
Am heftigsten erwischt hatte es gemäss Reto Vögeli von MeteoNews den Kanton Obwalden. «In Giswil wurden Windstärken von über 120 Km/h gemessen. Aus dem Nichts zog dort ein ziemlicher Sturm auf», erklärt der Meteorologe gegenüber BLICK. Er fordert die Leute auch für den weiteren Abend und die anstehende Nacht auf, achtsam zu sein. «Wer aus dem Haus geht, soll sich unbedingt vorher informieren über die Gewitterlage in der Region», sagt Vögeli.
BLICK-Leserreporter berichteten bereits am frühen Abend von heftigen Sturmböen in der Stadt Bern und Umgebung. Diverse Bäume sind demnach wegen der Unwetter schon umgestürzt und blockieren Strassen.
Auslöser für die Sommergewitter war gemäss MeteoNews der Mix aus dem zusammenbrechenden Föhn und der vorherrschenden Gewitterluft.
Auch wenn mancherorts das Unwetter lange vor Mitternacht wieder weitergezogen ist, neue Gewitterzellen sorgten auch in der Nacht für heftige Unwetter.
Rekordwert im Rheintal
Vor allem im Kanton Thurgau mussten die Feuerwehren mehrmals wegen überfluteten Kellern und umgestürzten Bäumen ausrücken.
Zuvor hatte die Sonne tagsüber das Thermometer in einigen Regionen bis weit über die 30-Grad-Marke getrieben.
Im Rheintal kletterten die Temperaturen dank des Föhns sogar auf einen Rekordwert. In Vaduz wurden satte 35,7 Grad gemessen. Der 1. August ist somit der bisher heisseste Tag des Jahres 2017. Dieser Wert liegt zudem nur knapp tiefer als die Allzeit-Höchstmarke vom 13. August 2003 (aus dem Hitzesommer 2003) von 36.0 Grad. (cat/gru)