Am 13. März verhängten die Behörden die Corona-Quarantäne über den österreichischen Skiort Ischgl, das rund drei Autostunden von Zürich entfernt liegt. Unter Feriengästen brach Panik aus, Tausende versuchten zu fliehen. Doch zu spät, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Bereits Ende Februar war dort im Paznauntaul die erste Person positiv getestet worden, und niemand unternahm etwas. Was in Ischgl zählt, sind die Après-Ski-Bars, der Alkohol in Strömen und die aufgeheizte Stimmung. Damit war es Mitte März forsch vorbei, doch längst war das Covid-19-Virus über Gäste nach Hause verbreitet worden (BLICK berichtete). In die Schweiz, nach Deutschland und europaweit.
Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, sei mittlerweile klar, dass Ischgl auch für die Schweiz ein grosser Seuchenherd war. Laut Recherchen haben sich mindestens 27 Schweizerinnen und Schweizer im Skiort infiziert und leben nun in Quarantäne oder liegen im Spital. «Die infizierten Schweizer fuhren nach den Ferien nach Hause ins Berner Oberland, ins Baselbiet oder nach Solothurn», so die Zeitung. «Oft bemerkten sie die ersten Symptome der Infektion erst mehrere Tage nach ihrer Rückkehr.» Dadurch konnte sich das Virus aus Ischgl ungehindert in der Deutschschweiz verbreiten.
Hotspots in dichtem Gedränge
In Ischgl war so ein Hotspot offenbar das dichte Gedränge der mondänen Champagnerhütte. Von den Schweizer Besuchern der Champagnerhütte seien danach fast alle positiv getestet worden - doch erst eine Woche nach ihrer Rückkehr in die Schweiz. In der Zwischenzeit hatten sie das Virus wohl unwissentlich unter Freunden, der Familie und Arbeitskollegen verbreitet.
Mit Blick zurück auf die jetzt vorliegenden Daten scheint klar: Am Anfang von Viruswellen standen Ereignisse, bei denen das Virus auf die breite Bevölkerung übersprang. Im italienischen Bergamo war es ein Fussballmatch mit über 40'000 Zuschauern. In Südkorea ging die Epidemie von einer religiösen Sekte aus. Im Elsass infizierten sich Menschen bei der Grossveranstaltung einer Freikirche, an der auch etliche Schweizer teilnahmen, die das Virus dann nach Basel und in den Jura mitschleppten.
Tessiner feierten trotzdem Fasnacht
Die Ausbreitung des Virus im Tessin habe laut Recherchen der Zeitung auch die Fastnacht in Bellinzona beschleunigt, der «Rabadan». Die Tessiner hielten daran fest, während Basel und andere Städte ihre Karnevalsfeiern absagten. Demnach kamen vom 20. bis zum 25. Februar an die 150'000 Besucher zum Rabadan. Im Kanton freute man sich über die Rekordbeteiligung mit 25'000 Menschen beim Umzug am 23. Februar. Später, so die «SonntagsZeitung», «tauchte in Tessiner Medien ein internes Dokument der Clinica Moncucco in Lugano auf, das die rasche Verbreitung des Virus im Kanton nach Ende der Fasnacht feststellt».
Auch nach Party in Verbier kam das Fieber
Eine Schlüsselrolle bei der Ausbreitung des Virus in der Schweiz spielte auch der bekannte Walliser Skiort Verbier, Synonym für Schnee, Partys und Jetset. Unlängst stand zur Diskussion, Verbier ebenfalls unter Quarantäne zu stellen. Denn der Bergort ist ein Brennpunkt der Corona-Epidemie in der Schweiz. Laut lokalen Arztkreisen wird mit 600 bis 800 Infizierten im Ort gerechnet - inklusive Gästen, die nach Hause zurückkehrten und als Virusträger den Erreger dort unter Menschen brachten
Demnach hätten sich wohl die meisten Infizierten am Samstag, 7. März, bei einem Besuch im gut besuchten Restaurant Le Carrefour und in der beliebten Farinet-Disco angesteckt. Vorerst schöpfte niemand Verdacht: «Die Wochenendgäste gingen am Montag wieder in ihre Büros in Genf oder Lausanne – und brachten wohl das Virus mit.»
Diese trugen sie unbemerkt durch die Westschweiz, während die Tourismusbehörden von Verbier noch am 9. März beruhigten, alle sei «ruhig» und es gebe keinen einzigen bestätigten Fall. (kes)
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch