Fraktion misstraut Parteichef
Labour-Chef Corbyn will nicht zurücktreten

Die Kritik an Labour-Chef Jeremy Corbyn innerhalb der eigenen Fraktion gilt nicht erst seit der Brexit-Abstimmung. Nun hat er eine Vertrauenabstimmung verloren.
Publiziert: 28.06.2016 um 17:42 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 18:15 Uhr
Foto: Reuters

Der Chef der sozialdemokratischen Labour-Partei in Grossbritannien, Jeremy Corbyn, hätte die Partei eigentlich wieder an die Spitze führen sollen. Seine dezidiert linken Positionen, aber auch sein passives Verhalten während der Brexit-Abstimmung, führten aber in den letzten Tagen und Wochen zu vermehrter Kritik innerhalb der eigenen Fraktion.

Heute stellte sich Corbyn einer Vertrauensfrage. Und diese verlor er: 172 Labour-Abgeordnete sprachen ihm das Vertrauen ab, lediglich 40 befürworteten ihn noch als Parteipräsidenten. Durch eine Rücktrittswelle in der Partei nach dem Brexit-Referendum hatte Corbyn zuvor bereits mehr als die Hälfte der Mitglieder seines Schattenkabinetts verloren.

Die Entscheidung heute hat keine unmittelbaren Konsequenzen: Corbyn geniesst weiterhin eine grosse Beliebtheit innerhalb der Parteibasis. In einer ersten Erklärung sagte Corbyn, dass der Entscheid für ihn keine «rechtliche Bedeutung» habe: «Ich wurde demokratisch als Präsident meiner Partei gewählt.» Er wolle die Parteibasis nicht mit einem Rücktritt im Stich lassen. (mje)

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