Anwohner finden einen Jugendlichen am Samstagabend gegen 21.30 Uhr in einem Quartier in Kappel SO am Boden liegend vor. Schwer verletzt durch einen Schuss, schreibt die Kantonspolizei Solothurn in einer Mitteilung. Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen Schulkameraden des Jugendlichen, wie TeleM1 berichtet.
Beide sind laut Regionalsender 15 Jahre alt und besuchen die gleiche Klasse. Nicht zum ersten Mal sollen Streitigkeiten zwischen den Jungen entbrannt sein. Diese Woche habe es gar eine Hausdurchsuchung beim Täter gegeben, sagt eine Anwohnerin. Ob diese mit dem jüngsten Vorfall zusammenhängt, kann sie nicht sagen.
Er schoss seinem Opfer in den Rücken
Der Jugendliche soll sich am Samstagabend mit einem Kollegen auf dem Heimweg befunden haben, als plötzlich der mutmassliche Täter eine Waffe auf sie richtete. «Er ist mit einer langen Waffe aus einer dunklen Ecke gekommen und hat zweimal auf sie geschossen», schildert ein weiterer Kollege gegenüber «20 Minuten». Der Täter habe seinem Opfer in den Rücken geschossen. Danach flüchtete er.
Die Anwältin der Opferfamilie übt scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei. Denn der mutmassliche Täter habe sein Opfer nicht nur gemobbt, sondern auch Morddrohungen ausgesprochen. Sie habe seit August versucht, die Polizei davon zu überzeugen, dass er «gefährlich ist – leider wurden meine Appelle nicht ernstgenommen», sagt die Anwältin zu «20 Minuten». Sie spricht von einem «skandalösen Versagen» und will Schritte gegen die Strafverfolgungsbehörden einleiten – denn eventuell hätte ein anderes Verhalten die Tat verhindern können.
Die Solothurner Kantonspolizei äusserte sich bis zum Sonntagabend noch nicht zu den erhobenen Vorwürfen. Die Abklärungen laufen, wie Mediensprecher Nourdin Khamsi sagt.
Operation verlief gut
Der verletzte Jugendliche musste nach der Erstversorgung in eine Spital gebracht werden. Immerhin sei die Operation gut verlaufen, so eine Anwohnerin gegenüber TeleM1. Den Täter konnte die Polizei am späten Sonntagnachmittag an seinem Wohnort festnehmen. Der genaue Tathergang sowie die Hintergründe sind Bestandteil der laufenden Ermittlungen.