Beim Flugzeug-Absturz am Simplon sind Ende August ein britisches Musiker-Paar (†50 und †36) und ihre siebenmonatige Tochter ums Leben gekommen (BLICK berichtete). Auch drei Monate nach dem tödlichen Unglück ist die Absturz-Ursache weiterhin unklar. Roz G.* (55), die Schwester des Unfallpiloten Jonathan G. (†50), quält das Mysterium rund um den Tod der kleinen Familie nach wie vor.
Der Komponist und seine Frau, die Saxophonistin Hanna G. (†36), sind am 25. August 2019 zusammen mit ihrem Töchterchen Saskia (†7 Monate) unterwegs nach Sion VS. Vater Jonathan G. steuert die Unglücksmaschine, eine Piper PA-28 Cherokee Arrow. Bereits am Tag vor dem Absturz war die Familie aus London mit dem Kleinflugzeug in der Schweiz angekommen, verbrachten die Nacht in Lausanne VD.
Jonathan G. (†50) war «unglaublich gewissenhaft»
Von dort aus geht die Reise am Tag darauf weiter. Die Piper hebt um 9 Uhr vom Flughafen Lausanne-Blécherette ab. 85 Minuten später sind Hanna, Jonathan und Saskia tot. Die Maschine stürzt gegen 10.25 Uhr unweit des Simplon-Hospiz (2005 m. ü. M.), auf dem Weg nach Italien, ab, fängt beim Aufprall Feuer.
Was ist in den Sekunden vor dem Crash am Simplon passiert? Laut Roz G. war das Paar in Sachen Flugsicherheit «unglaublich gewissenhaft». Ihr Bruder hatte seinen Privatpiloten-Schein schon seit acht Jahren. Die Wochenenden waren sie oft mit der Piper unterwegs. «Er hatte umfangreiche Logbücher über seine Flüge», sagt die Schwester zu «The Times».
Dennoch kam es zum folgenschweren Absturz des Kleinflugzeugs. «Ich weiss, dass er alles Mögliche getan hat, das Flugzeug zu warten, Teile bei Bedarf auszutauschen und alle erforderlichen Qualifikationen zu erwerben. Ich erinnere mich auch daran, dass er, wenn sich das Wetter änderte, immer gesagt hätte: ‹Es ist zu riskant. Ich werde nicht fliegen›.»
Bleibt Piper-Absturz am Simplon ungeklärt?
Die Hinterbliebenen sind verzweifelt. Sie suchen nach einer Erklärung für den Absturz. Doch laut der Air Accidents Investigation Branch, der Verkehrsbehörde des Vereinigten Königreichs, müsse sich die Familie im Zweifelsfall damit abfinden, darauf nie eine Antwort zu bekommen. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust hat eine Untersuchung eingeleitet, die aber noch nicht abgeschlossen ist.
«Traurigerweise schien er, als er Vater wurde, zum ersten Mal in seinem Leben vollständig zu sein», sagt Schwester Roz G. Am Dienstag findet im Londoner Stadtteil Soho eine Gedenkveranstaltung für den Komponisten, der in London sein eigenes Tonstudio hatte und auch an Hollywood-Soundtracks gearbeitet hat, statt. (rad)