Aufgerufen sind rund 3,27 Millionen Wähler, für das Parlament in der Hauptstadt Chisinau 101 neue Abgeordnete zu bestimmen. In dem auch für seine Weine bekannten Land regiert aktuell die europafreundliche Demokratische Partei. Dagegen sind der Präsident Igor Dodon und die von ihm unterstützte Opposition der Sozialisten russlandfreundlich.
Auch die Moldauer aus der abtrünnigen Region Transnistrien sind zur Wahl aufgerufen. In der EU wird die Abstimmung auch deshalb mit Interesse verfolgt, weil es hier um ein Kräftemessen geht. Die prowestlichen Politiker steuern - wie Moldaus Nachbar Ukraine - einen Kurs Richtung EU - in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor allem Korruption gilt in dem kleinen Land weiter als grosses Problem. Russland hingegen ist für die Republik Moldau traditionell ein riesiger Absatzmarkt für Agrarprodukte wie Äpfel, Pflaumen und Trauben.
Rund eine Million Menschen haben moldauischen Medien zufolge aus Armut das Land verlassen, um in der EU und Russland Geld zu verdienen. Es gilt diesmal ein neues Wahlrecht, bei dem erstmals neben Parteien mit ihren Listen auch Direktkandidaten zum Zuge kommen. Zugelassen sind 14 Parteien sowie ein Bündnis aus 46 Parteien. 629 Kandidaten bewerben sich um die 101 Sitze im Parlament.