Die Kantonspolizei Thurgau installiert auf der A 7 in Müllheim Richtung Winterthur eine Kontrollschilderkennungs-Anlage. Das Fahndungsinstrument ist die erste stationäre Anlage auf einer Autobahn in der Schweiz.
Gegen Fahrerflucht und Autoklau
«Wir können so rund um die Uhr und automatisch polizeilich gesuchte Fahrzeuge identifizieren», sagt Hans Baltensperger, Kommandant der Kantonspolizei Thurgau.
Neben flüchtigen Dieben erkennt das System auch die Autos der Besitzer, die keine Haftpflicht-Versicherung haben oder deren Auto nicht mehr für Verkehr zugelassen ist.
Radar-Kontrollen führt die Anlage nicht durch. Doch die ausländischen Fahrzeuglenker, die wegen offener Bussen ausgeschrieben sind, werden identiziert.
Treffer löst Alarm bei Polizei aus
Die Kamera an der Anlage erkennt das Nummernschild und eine Software vergleicht diese mit dem nationalen Fahndungssystem «Ripol». Dort sind alle Personen ausgeschrieben, nach denen die Polizei in der Schweiz sucht.
«Handelt es sich tatsächlich um ein gesuchtes Fahrzeug, geht ein Alarm bei der Kantonspolizei los und diese fängt das Fahrzeug wenn möglich noch in Frauenfeld ab», sagt Fritz Hefti, Chef der Thurgauer Verkehrspolizei.
Keine Radarfalle
Zur Sicherheit schiesst die Anlage ein Bild des Kontrollschilds. Sei nämlich eine Schraube in einer Null angebracht, könnte das System irrtümlicherweise eine Acht lesen. «Das Foto dient uns zur Erklärung.»
Ist ein Auto auf Ripol nicht aufgeführt, macht die Kamera kein Bild. «Dass das System aus Datenschutz-Gründen zulässig ist, darf es nur die Daten der Autos speichern, die ein Treffer sind», sagt Hefti. Rückwirkend kann die Polizei also nicht zurückverfolgen, wann ein beliebiges Auto in Müllheim vorbei gefahren ist. (jes)