Vor über 50 Jahren war Hansjörg Wyss einfacher Bauingenieur-Student an der ETH. Heute zählt der Berner zu den reichsten Schweizern, soll laut «Bilanz» 11,5 Milliarden besitzen.
Seine Ausbildungsstätte hat der Unternehmer aber nicht vergessen. Er spendet ETH und Uni 120 Millionen Dollar. Die Institutionen bauen damit ein neues Forschungszentrum auf, wie sie heute mitteilen.
«Wyss Translational Center Zurich» (WTZ) wird es dem Donator zu Ehren heissen. Es soll die Zusammenarbeit von Uni und ETH fördern und eine «Schnittstelle von Medizin, Natur- und Ingenieurswissenschaften» sein.
«Zum Wohle des Patienten»
Die Schweizer Forschung sei bereits Weltklasse, sagt Wyss. «Aber es geht oft lange, bis die Erkenntnisse zum Wohle des Patienten nutzbar gemacht werden können.» Das neue Zentrum soll dies beschleunigen.
Wyss’ Millionen ermöglichen den Aufbau und den Betrieb des WTZ in den ersten sieben Jahren. «Die grosszügige Schenkung von Hansjörg Wyss bietet eine fantastische Möglichkeit für die Entwicklung neuer medizin- und robotertechnischer Produkte», sagt ETH-Präsident Ralph Eicher.
Schon nächstes Jahr startet das WTZ, anfangs mit vier Projekten. Etwa der Entwicklung von künstlichem Gewebe oder neuartiger Herzunterstützungspumpen. «Mit dem Ziel, das Leben von Patienten und gesunden Menschen zu verbessern.»
Noch nie spendete ein Schweizer mehr
Im WTZ wird also quasi Wyss’ Lebensziel, Menschen gesund zu machen, weitergeführt. Seine Milliarden verdiente er durch den Aufbau und Verkauf der Firma Synthes, die Platten und Schrauben für Knochenbrüche entwickelte.
Letztes Jahr gab der 79-Jährige bekannt, die Hälfte seiner Milliarden für gute Zwecke bereitzustellen. Noch nie spendete ein Schweizer mehr. Neben der ETH und Uni gehen etwa 100 Millionen an die ETH Lausanne, 140 an die Harvard University und zehn an den Balgrist-Campus.