So lautet die Zwischenbilanz der Migrantenschutzprotokolle (MPP) ein Jahr nach ihrem Inkrafttreten im Januar 2019, wie Mexikos Migrationsbehörde INM am Mittwoch auf Anfrage mitteilte.
Nach dem auch «Remain in Mexico» genannten Programm können Migranten, die ohne die nötigen Dokumente über die gemeinsame Grenze der zwei Länder in die USA einreisen wollen und Asyl oder eine andere Einreisegenehmigung in den USA beantragen, für die Dauer ihrer Verfahren nach Mexiko geschickt werden.
Davon betroffen sind vor allem Menschen aus den mittelamerikanischen Ländern des «Nördlichen Dreiecks» - Guatemala, Honduras und El Salvador - die vor Armut und Gewalt über Mexiko in die USA fliehen. In gefährlichen mexikanischen Grenzstädten warten sie teilweise monatelang mit geringen Erfolgsaussichten auf ihre jeweils nächste Gerichtsanhörung in den USA.
Dort lebten sie unter prekären Bedingungen, in ständiger Angst vor kriminellen Banden, teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen am Mittwoch mit. Fast jeder erlebe Gewalt, viele würden entführt. Nach Zahlen der Internationalen Organisation für Migration starben im Vorjahr Jahr 497 Migranten an der Grenze zwischen den USA und Mexiko.
Nachdem US-Präsident Donald Trump Mexiko mit Strafzöllen gedroht hatte, unterschrieben beide Länder im vergangenen Juni eine Vereinbarung. Darin verpflichtete sich Mexiko, die Migration in die USA unter anderem durch den Einsatz seiner Nationalgarde an den Grenzen einzudämmen. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte in die USA sank seitdem deutlich.
(SDA)