Eine Boeing 737 stürzte vergangene Woche kurz nach dem Start in der kubanischen Hauptstadt Havanna ab. 104 Passagiere waren an Bord, dazu sechs Besatzungsmitglieder.
Nach Angaben kubanischer Behörden sind bei dem Absturz 110 Menschen ums Leben gekommen. Drei Menschen haben das Unglück überlebt, wie das Verkehrsministerium am Samstagnachmittag (Ortszeit) mitteilte.
Die Maschine war unmittelbar nach dem Start auf einem Feld zerschellt. Augenzeugen zufolge stürzte das Flugzeug ab, als es die erste Kurve flog.
Die weissen, noch rauchenden Teile lagen zwischen hohem Gras und Palmen. Die Maschine war auf dem Weg in die ostkubanische Stadt Holguín gewesen.
Mexikanische Besatzung
Über den Grund des Absturzes ist noch nichts bekannt. Auf Videoaufnahmen war eine dichte Rauchwolke in der Nähe des Flughafens zu sehen. Lokale Medien berichteten, die Maschine sei unweit des Terminal 1 abgestürzt. Zuvor sei ein Feuerball zu sehen gewesen.
Laut «Granma» war ein Grossteil der Passagiere Kubaner. Mehr als die Hälfte der Menschen an Bord stammte offenbar aus Holguín, dem eigentlich Ziel des Fluges am Freitagmittag. Fünf Personen seien Ausländer gewesen. Zwei davon aus Argentinien.
Die Besatzung stammte aus Mexiko. Sie habe aus einem Piloten, einem Co-Piloten und drei Flugbegleiterinnen bestanden, teilte das Verkehrsministerium des lateinamerikanischen Landes mit. Über die Nationalität der Passagiere war zunächst nichts bekannt.
Die Boeing 737-200, Baujahr 1979, Kennnummer XA-UHZ, gehört der mexikanischen Fluggesellschaft Damojh. Die kubanische Airline Cubana de Aviación hatte die Maschine gemietet, um die Strecke nach Holguín zu bedienen. Aerolíneas Damojh wurde 1990 gegründet und verfügte über drei Flugzeuge vom Typ 737.
Zur möglichen Zahl von Verletzten oder Toten gab es bisher keine offiziellen Angaben. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel sprach lediglich von einer «hohen Zahl» an Opfern. (man/SDA/vof)