Der Umsatz stieg im per Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 11 Prozent auf 3,74 Milliarden Franken, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die Dynamik des globalen Hörgerätemarktes hatte sich bereits im ersten Halbjahr wegen des schwierigen makroökonomischen Umfelds verlangsamt. Dies spürte der Phonak-Produzent aus Stäfa im Kanton Zürich nun auch im zweiten Semester.
Das Ergebnis wurde jedoch vor allem deutlich durch die Nichtverlängerung des Vertrags mit dem grossen US-Kunden beeinträchtigt, wie Sonova weiter schrieb. Laut Analysten handelt es sich beim nicht namentlich genannten Unternehmen um die Grosshandelskette Costco.
Der Verlust des Vertrags habe durch das positive Wachstum bei Lieferungen an das US-amerikanische «Department of Veterans Affairs», wo der Schweizer Hörgerätehersteller weiterhin eine führende Position einnehme, nur teilweise ausgeglichen werden können, hiess es weiter.
Sonova selbst sprich im Communiqué von einem «soliden Ergebnis», auch wenn man die ursprünglichen Erwartungen für das Jahr nicht habe erfüllen können. Die eigene Wachstumsstrategie habe man weiter vorangetrieben und eine Reihe an neuen Produkten lanciert, darunter die Hörgeräteplattform Phonak Lumity.
In der Sparte Consumer Hearing habe Sonova ausserdem das Sennheiser Conversation Clear Plus Earbud auf den Markt gebracht. Schliesslich habe man «zum Ausgleich des Inflationsdrucks» erfolgreich Preiserhöhungen durchgeführt.
Der bereinigte Betriebsgewinn EBITA sank in diesem Kontext aber leicht um 0,5 Prozent auf 840,4 Millionen. Unter dem Strich blieb ein 0,8 Prozent tieferer Reingewinn von 658,3 Millionen. Die Erwartungen der von der Nachrichteagentur AWP befragten Analysten wurden damit nicht ganz erfüllt.
Die eigene Ziel-Bandbreite hat Sonova mit den Werten ebenfalls nur ganz knapp erreicht. Wie bereits angekündigt, lagen die erzielten Resultate ganz am unteren Ende der Prognosespanne.
Die Aktionärinnen und Aktionäre sollen trotz des Gegenwindes, den Sonova verspürt hat, erneut in den Genuss einer leicht höheren Dividende kommen. Die Ausschüttung soll 4,60 Franken pro Anteilsschein betragen (VJ 4,40 Fr.).
Auf den Rückkauf eigener Aktien will Sonova hingegen verzichten. Der Grund nennt Sonova den Verschuldungsgrad. Dieser lag zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres am oberen Ende des eigenen Zielkorridors.
Mit Blick nach vorne möchte Sonova 2023/24 - unter Annahme konstanter Wechselkurse - beim konsolidierten Umsatz ein Wachstum von 3 bis 7 Prozent und beim bereinigten EBITA einen Anstieg von 6 bis 10 Prozent erreichen.
Die Entwicklung im ersten Geschäftshalbjahr werde durch eine höhere Vergleichsbasis im Vorjahr sowie durch Effekte aus dem Verlust des Vertrages mit dem US-Kunden negativ beeinflusst. Diese Faktoren würden dann am Ende des ersten Geschäftshalbjahres wegfallen.
Daher erwarte man im ersten Geschäftshalbjahr 2023/24 ein deutlich tieferes Wachstum beim Umsatz und beim bereinigten EBITA als im zweiten, jeweils gemessen zu konstanten Wechselkursen.
(SDA)