, erklären die Wissenschafter im Fachjournal «Pnas".
Ein Team um Melissa Emery-Thompson vom Department für Anthropologie der Universität New Mexico (USA) hat bei frei lebenden Schimpansen im Kibale Nationalpark in Uganda die Cortisol-Konzentrationen im Urin gemessen. Die Urinproben waren von 1997 bis 2017 gesammelt worden, umspannten also bis zu 20 Jahre Lebenszeit der Menschenaffen.
Genauso wie bei Menschen wurden die Cortisol-Mengen im Urin bei den Schimpansen mit dem Alter immer höher, und die tageszeitlichen Rhythmen flachten ab. Nach einem Anstieg kurz nach dem Aufwachen nahm die Cortisol-Menge immer weniger ab, umso älter die Tiere wurden. Auch dies ist für das Altern des Stresshormon-Haushalts bei Menschen typisch.
Diese hohen Stresshormon-Mengen sind mit schuld am immer schlechter werdenden Gesundheitszustand beim älteren Menschen, wie dem Absterben von Nervenzellen, Muskelschwund, einem schwächer werdenden Immunsystem, einer Anfälligkeit für Herz-Kreislauf Krankheiten und Knochenschwund.
Bisher wurde angenommen, dass dies ein Nebeneffekt der im Vergleich zu den meisten anderen Säugetieren inklusive Schimpansen langen Lebensspanne ist, oder auf Veränderungen in den Lebensbedingungen zurückgeht, also eine Zivilisationskrankheit ist. Da aber auch bei lebenden Schimpansen der Stresshaushalt «altert», ist dies wohl auszuschliessen, meinen die Forscher.
*Fachartikellink: http://dx.doi.org/10.1073/pnas.1920593117
(SDA)