Der verhängnisvolle Hochzeits-Apéro fand am Samstag in Schattdorf UR statt: 131 Personen trafen sich, feierten das Brautpaar – und erhielten am Montag die Hiobsbotschaft. Ab in die Quarantäne! Grund: Ein Hochzeitsgast wurde am Montag positiv auf das Coronavirus getestet.
Die Feier war in einem geschlossenen Raum, indem sich die Personen stehend frei bewegten, was zur präventiven Massenquarantäne führte. BLICK-Recherchen zeigen: Bei der erkrankten Personen handelt es sich ausgerechnet um einen Kadermitarbeiter (52) des Kantonsspitals Uri.
Der Erkrankte leidet zurzeit unter Grippe-Symptomen. «Ich fühle mich schwach», sagt er zu BLICK. «Am Sonntag nach der Hochzeit spürte ich ein Kratzen im Hals. Am Montag liess ich mich testen.» Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut. Mit anderen Worten: Der Kadermitarbeiter muss nicht hospitalisiert werden.
Drei Spital-Angestellte am Apéro
Zwei weitere Angestellte des Spitals befinden sich zur Sicherheit in Quarantäne, da auch sie am Hochzeits-Apéro feierten. Die Spital-Leitung geht aktuell nicht davon aus, dass weiteres Personal gefährdet ist. So werden die Sicherheits-Massnahmen intern strikt eingehalten. Dazu gehört auch ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen. Der Spitalbetrieb läuft derzeit normal weiter.
Härter trifft es dagegen die Urner Kantonalbank (UKB). Der Bräutigam (43) und zahlreiche seiner Hochzeitsgäste sind bei der Bank beschäftigt. Insgesamt sind 19 Mitarbeiter der UKB in Quarantäne! Sprecherin Claudia Zimmermann bleibt dennoch ruhig: «Es handelt sich um eine reine Vorsichtsmassnahme. Die betroffenen Personen wurden vom Kantonsarzt über das weitere Vorgehen instruiert.»
Keine infizierten Mitarbeiter
Voraussichtlich werden die Bankangestellten am 6. Oktober wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Bis dahin können sie laut Zimmermann einen Grossteil ihrer Aufgaben im Homeoffice erledigen. Die UKB-Sprecherin betont, dass die Bank bis zum heutigen Zeitpunkt keine infizierten Personen unter den Mitarbeitern hat. «Die Kantonalbank bedauert den Vorfall.» Man halte sich aber jederzeit an die Hygienemassnahmen des BAG und des kantonalen Sonderstabs.
Laut dem kantonalen Informationsbeauftragten Adrian Zurfluh gibt es im ganzen Kanton derzeit zwei positive Fälle. «Beide Patienten befinden sich Zuhause in Isolation», sagt er zu BLICK. Der Kadermitarbeiter des Spitals wurde am Montag positiv getestet. Laut Zurfluh beträgt die Inkubationszeit bis zu 14 Tage. Mögliche Ansteckungsorte werden durch den Kantonsarzt im Gespräch mit den Patienten eruiert.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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