Zwei lange Tage war Markus Stadelmann (52) diesen Frühling im künstlichen Koma. Die Spätfolgen eines Autounfalls in den 80er-Jahren. «Meine inneren Organe hatten sich verschoben, und es gab diverse unerwartete Komplikationen», sagt der Entlebucher aus Hasle LU. Als er nach fast einem Monat Spital und Reha wieder auf die Beine kommt, fasst er einen Plan: «Nun ist es Zeit, meine Pendenzen abzuarbeiten. Man weiss nie, wie viel Zeit noch bleibt.»
Sein grösster Wunsch: die leibliche Mutter zu finden. Denn Markus Stadelmann wurde von ihr schon kurz nach der Geburt getrennt und in ein Heim gebracht. Viel weiss er nicht von ihr: «Sie wurde von ihrem Mann auf die Strasse gestellt und hatte psychische Probleme. In den 60ern ging das halt noch anders zu und her – und so kam ich ins Kinderheim.»
Er wuchs behütet und glücklich auf
Eine liebevolle Bähnler-Familie adoptierte den Buben: «Meine Adoptivmutter war ein Engel auf Erden.» Die Frau, die er stets «Mami» nannte, sorgt sich liebevoll um ihn und seinen drei Jahre älteren Adoptivbruder. Seine Kindheit bezeichnet Stadelmann als sehr glücklich. «Klar mussten wir auch mithelfen, zum Beispiel beim Heuen. Aber eigentlich war das eher ein Dürfen. Denn so hat mir mein Vater viel handwerkliches Geschick beigebracht.» Er sei alles – nur kein Verdingkind.
Markus Stadelmann blieb seiner Heimat treu, verbrachte sein ganzes Leben im Entlebuch. Er arbeitet seit über 30 Jahren in derselben Firma und ist seit 26 Jahren verheiratet – mit der Frau, in die er sich schon mit 14 verliebt hatte. Gemeinsam mit seiner Sonja (52) hat er mittlerweile zwei erwachsene Kinder.
Erst mit dem Tod der Adoptiveltern startet Stadelmann seine Suche
Als die Adoptiveltern von Markus Stadelmann noch lebten, machte er sich nie auf die Suche seiner leiblichen Mutter: «Mein Mami hätte mich wahrscheinlich sogar dabei unterstützt, denn sie stand immer auf meiner Seite. Aber ich wollte das trotzdem nicht tun, denn vielleicht hätte sie das doch etwas geschmerzt.»
Nun nimmt Stadelmann sein Schicksal in die Hand. Aber eben: Er weiss nur sehr wenig über seine leibliche Mutter. Dokumente von Behörden hat er nicht – und einen Verein, der sich auf die Herkunftssuche von adoptierten Kindern spezialisiert hat, will er nicht beiziehen. «Das kostet zu viel Geld», sagt Stadelmann und hofft: «Vielleicht können mir ja die aufmerksamen BLICK-Leser helfen.»
Nur ein paar Daten kennt der leibliche Sohn
Ein paar Eckdaten hat er: Seine richtige Mutter heisst Erika Zahler-Häberli und lebte im Jahr 1974 in Grenchen SO. Geboren wurde er 1967 als Markus Baumgartner in Münsingen BE – zu dieser Zeit lebte die Mutter mit ihrem ersten Ehemann in Seedorf. «Das weiss ich nur, weil ich alte Dokumente und einen Brief meiner leiblichen Mutter im Elternhaus gefunden habe. Wie alt meine richtige Mutter ist, ist mir leider nicht bekannt.» Dennoch: Sie müsse zwischen 70 und 80 Jahre alt sein. Stadelmann meint: «Vielleicht kennt sie jemand und weiss, wo sie heute lebt. Ich hoffe auf ein kleines Weihnachtswunder.»
Direkte Worte an seine Mutter
Seine Worte richten sich jetzt direkt an die Mutter: «Mama, bitte melde dich, wenn du noch lebst! Ich möchte dich gerne kennenlernen.» Er hege absolut keine negativen Gefühle ihr gegenüber. Im Gegenteil: «Ich hatte es immer sehr gut und bin dir dankbar, dass du mir das Leben geschenkt hast. Mama, du hast nichts falsch gemacht!» Er habe auch eine kleine Überraschung für sie – denn nächsten Frühling werden die Stadelmanns zum ersten Mal Grosseltern. Markus Stadelmann: «Es wäre so schön, wenn meine leibliche Mutter wüsste, dass sie Urgrossmutter wird.» Ehefrau Sonja ergänzt: «Es würde der ganzen Familie viel bedeuten – auch mir und unseren Kindern.» Sie hofft sogar auf Hilfe von oben: «Ich gehe manchmal zu einem Wallfahrtsort im Entlebuch und zünde eine Kerze an, damit mein Mann seine Mutter findet.»
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