Marco B.* (38) aus Bremgarten AG hatte den Corona-Koller. Er setzte sich in seinen Porsche – und flüchtete vor einer Kontrolle der Regionalpolizei (Repol) Bremgarten. Ohne Billett, mit drei Promille Alkohol im Blut und über 200 km/h auf dem Tacho verlor der Informatiker in Rottenschwil AG die Kontrolle übers Auto – und flog in die Reuss.
Nur mit viel Glück konnte sich Marco B. unter Wasser aus dem Wagen befreien – und wurde schliesslich von der Patrouille, die ihn kontrollieren wollte, mit einem Seil aus der Reuss gezogen.
Der Chef ist stolz auf die Patrouille
Doch wer sind die Lebensretter? BLICK-Recherchen zeigen: Es handelt sich um Simone Sidler (45), die seit 1. Januar 2014 bei der Repol arbeitet. Und um ihren Arbeitskollegen Thomas Teufer (46), seit 1. Juli 2003 dort im Dienst.
Manfred Tschannen (53), seit 17 Jahren Repol-Chef, bestätigt den Einsatz seiner Patrouille: «Ich bin natürlich stolz auf die beiden!»
Bis zum Schluss professionell gearbeitet
Weil Sidler und Teufer auch Teil des Verfahrens sind, das gegen Marco B. eröffnet wurde, dürfen weder sie noch ihr Chef etwas Konkretes zum Vorfall sagen. Ein Zeuge bestätigt BLICK jedoch, dass die Polizei den Porsche-Raser «nicht etwa gejagt, sondern ihm mit sicher 200 Metern Abstand gefolgt» sei.
Tschannen sagt dazu nur: «Die Patrouille hat lediglich ihre Arbeit gemacht.» Und: «Dass sie den Lenker aus dem Wasser gezogen hat, zeigt, dass sie bis zum Schluss professionell gearbeitet hat.»
Polizistin rettete schon mal jemanden
Simone Sidler kennt das Gefühl, Leben zu retten. Die Polizistin hatte, als sie bei der Repol Muri AG arbeitete, 2013 in Merenschwand AG einen Rollstuhlfahrer (63) aus dem kalten Reusskanal gerettet. Sie sprach damals beim TV-Sender TeleM1 über ihren Einsatz.
Diesmal möchten sie und auch ihr Kollege nichts zum Vorfall sagen. «Wegen dem laufenden Verfahren», bittet ihr Chef Manfred Tschannen um Verständnis. Dafür gibt er BLICK ein Foto seiner beiden Mitarbeiter – den stillen Helden von Rottenschwil.
* Name bekannt