Michael Cohen muss nochmals ran: Nachdem er diese Woche an drei aneinanderfolgenden Tagen vor dem Kongress ausgesagt hat, soll Trumps früherer Anwalt kommende Woche nochmals antraben – hinter verschlossenen Türen. Erwogen wird, die Mitschrift der Anhörung nach deren Abschluss öffentlich zugänglich zu machen.
Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses im US-Repräsentantenhaus, Adam Schiff, sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) nach einer nicht-öffentlichen Sitzung mit Cohen, die Befragung solle am 6. März fortgesetzt werden. Die Anhörung werde dann erneut hinter verschlossenen Türen stattfinden. Der Demokrat sprach von einer produktiven Befragung Cohens und nannte diesen höchst kooperativ.
Cohen: Trump ist ein «Betrüger» und «Rassist»
Cohen, der mehr als ein Jahrzehnt für Trump gearbeitet hat, ist eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Präsidenten. Der 52-Jährige wurde oft als Trumps «Ausputzer» beschrieben. Er hat sich von seinem Ex-Boss abgewendet und ihn mehr als einmal in Bedrängnis gebracht.
In dieser Woche hatte er mehrere Anhörungen vor verschiedenen Gremien des Kongresses, zum Teil in geschlossenen Sitzungen. Am Mittwoch hatte er aber auch in öffentlicher Sitzung vor dem Kontrollausschuss des Repräsentantenhauses ausgesagt. Cohen bezeichnete seinen früheren Chef dort als Betrüger und Rassisten und warf ihm diverse Vergehen vor. Er beschuldigte Trump etwa, dieser habe vorab von der Veröffentlichung gehackter E-Mails der Demokraten durch Wikileaks im Präsidentschaftswahlkampf 2016 gewusst.
Im vergangenen Jahr hatte sich Cohen selbst vor Gericht wegen mehrerer Vergehen schuldig bekannt, unter anderem wegen einer Falschaussage vor dem Kongress und wegen Verstössen gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung – durch Schweigegeldzahlungen, die er nach eigener Aussage im Auftrag von Trump ausgeführt hatte. Im Dezember wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt, die er im Mai antreten soll. (SDA)